Canticle LIX. Amos’ Song of Lament, Amos 5.
Mel.: Ach Gott vom Himmel, sieh darein.
AH! Isr’el now is fallen quite!
To rise she hath no power;
She is forsaken in her plight,
She hath no help or tower.
By thousands men the city fly,
Now hath she not a hundred by,
As God had sternly threatened.
2 To Israel the Lord doth say,
Seek me, and life receive ye,
And after no strange idols stray,
To Me My glory give ye,
Lest fire assume the upper hand,
Devouring you throughout the land,
Which no man can extinguish.
3 To wormwood do ye judgment turn,
All good to dust reducing,
Nor would ye suffer what ye earn,
God’s cov’nant-will abusing.
When wisdom speaks, ye cry, Absurd!—
God’s dear and salutary Word
Ye can endure no longer.
4 God shall arise, who watcheth you,
And dawn for dark can send you,
And from the day doth make the night,
No grace more will He lend you:
He will destruction now begin,
Because ye wrong the poorest men,
In good of grain oppressing.
5 Therefore ye shall reside no more
In houses well-constructed;
Nor shall ye drink good wine in store,
Your joy shall be deducted,
For your iniquity is great,
Your sins ye will not moderate,
Ye have too far exceeded.
6 With force the righteous ye oppress,
His life and limb pursuing;
The poor in judgment ye distress,
The just man’s rights subduing,
And whoso suffers wrong of you,
Must in this evil time make do,
And silence keep forever.
7 Ah, turn ye now, repent in time,
That ye may yet be living!
Seek good, hat evil, sin, and crime,
And God shall grace be giving!
The Lord Himself shall with you be,
With all His love and blessing free,
Whereof ye may then glory.
Text: C. Spangenberg, 1582.
Translation © 2025 Matthew Carver.
GERMAN
Ach Israel gefallen ist,
kann nicht wieder aufstehen,
zu Grund sie ist darzu verwüst,
kein Hülf kann ihr geschehen,
wo tausend gingen aus der Stadt,
jetzt man nicht hundert übrig hat,
wie Gott solchs hart gedräuet.
2 Zu Israel der Herre spricht,
Sucht mich, so werdt ihr leben,
und sucht ja fremde Götter nicht,
thut mir mein Ehre geben,
das nicht ein Feur nehm überhand,
und euch verzehr im ganzen Land,
daß niemand könne leschen.
3 In Wehrmuth ihr verkehrt das Recht,
stößt alles Gut zu Grunde,
wollt ungestraft sein kurzum slecht,
nicht halten Gottes Bunde,
wer euch Guts sagt, dem seid ihr gramm,
das liebe Wort Gottes heilsam,
könnt ihr stracks nicht mehr leiden.
4 Drum ist Gott über euch erwacht,
der aus Finsternis Morgen,
und aus dem Tage macht die Nacht,
will euch länger nicht borgen,
wird ein Verstörung richten an,
drum, daß ihr hab den armen Mann
im Kornkauf unterdrücket.
5 Drum soll eur Wohnung nicht mehr sein
in wohlgebauten Häusern,
sollt auch nicht trinken guten Wein,
der Freud sollt ihr euch äussern,
denn eurer Missethat ist viel
und eurer Sünde gar kein Ziel,
ihr habts gar übermachet.
6 Mit Gwalt ihr die Gerechten drängt,
habt auch Blutgeld genommen,
den Armen im Gericht ihr zwängt,
und unterdrückt die Frommen,
und wer solch Unreht von euch leidt,
der muß in dieser bösen Zeit
allerding darzu schweigen.
7 Ach kehret um und Buße thut,
auf daß ihr möget leben,
steht ab vom Bösen, sucht das Gut,
so wird euch Gott Glück geben,
es wird der Herr selbst bei euch sein
mit allen Gnadensegen sein,
des könnt ihr euch denn rühmen.