
Setting © Matthew Carver, 2010.

1. O ewiger barmherziger Gott,
wir danken dir der Wohlthat.
die du uns erzeiget hast,
und aller Werk so du thust.
Du hast angesehn all unser Not,
als ein getiediger Gott,
uns durch deinen lieben Sohn,
Gnad und Erlösung gethan.
Sintemal er uns nun hat erlöst,
so bitten wir auch getrost,
daß du uns wolltest mit ihm
verfügen nun einen Sinn..
2. Christe benedeite Frucht,
empfangen rein in aller Zucht,
dein Leben
hast du für uns gegeben.
Du hast erlidden den Tod,
für unser Sünd und Missethat,
mit Geduld
bezahlet all unser Schuld.
Ey, nun Herre Jesu Christ,
weil du oben im Himmel bist,
send uns h’rab,
dein Geist in heilsamer Gab.
3A. O heiliger Geist, wahrer Gott,
sieh an unser Not
und erfüll uns mit dein Gaben aus Genad.
O komm, du göttliches Feuer,
Herzen verneuer,
und feg uns von allem alten Gesäuer.
3B. Erneu auch unser Gemüte
durch deine Güte.
Regier unser ganzes Leben und mach dirs eben.
4. Denn wir uns dir ganz und gar übergeben,
deinem Namen,
Herre Gott, zu ewigem Preis. Amen.
1. Heiliger, ewiger Gott,
heiliger Herr Zebaoth,
heilige Dreifaltigkeit,
dir sei Lob in Ewigkeit.
2. Gott Vater, Gott Sohn und Geist,
werd von uns herrlich gepreist
alle Land, Berge Thal,
werden deiner Ehren voll.
3. Vater des Herrn Jesu Christ,
der du unser Schöpfer bist,
und erhälst uns von Anfang,
dirsagen wir Lob und Dank.
4. Der du hast dein lieben Sohn,
gesandt vom himmlischen Thron,
zu uns in den Jammerthal,
aufzurichten Adams Fall.
5. O laß uns beid groß und klein,
dich und ihn kennen allein,
und das ewig Leben han,
nun uns im Geliebten an.
6. Christe du ewiges Wort,
des Vaters Bild, Gott von Art,
seine ewige Weisheit,
geboren von Ewigkeit.
7. Ungeborn ist die Gottheit,
im Wesen kein Unterscheid,
sondern nach deiner Person,
bistu sein ewiger Sohn.
8. Wir danken dir Jesu Christ,
der du ein Mensch worden bist,
hast erlöst menschlich Nautr,
hilf uns deiner Creatur.
9. Heiliger Geist, höchster Trost,
von beiden dein Ausgang hast,
gleicher Herrlichkeit und Güt,
verneu unser alt Gemüt.
10. Erweck in uns Gottes Furcht,
daß das Herz deim Wort gehorcht,
und salb uns mit deiner Kraft,
sei mit uns dein Gemeinschaft.
11. Heilig und richt uns auch an,
daß wir gehn auf rechter Bahn,
in Christi Gerechtigkeit,
erlangen die Seligkeit.
12. Gott in Person Dreifaltig,
aber im Wesen einig,
unzurtheilter wahrer Gott,
dir sei Lob, Ehr, früh und spat.
13. Erhör diß, unser Gebet
o Göttliche Majestät,
welchs wir thun in deim Namen,
sprich drauf gnädiglich Amen.
1. Nu lob wir heut allesamt /
Christum unser Heiland.
2. Der durch seine Gwalt die ganze welt /
den Himmel samt allem regiert und erhält.
Der sich selbs für uns demütiglich, /
zum Opfer gegeben hat ganz williglich.
3. [W]er hat je erhört /
noch gesehn der gleichen Wohlthat.
Das Gott aus seim Saal, /
kommen sollt auf den Jammerthal.
4. O ganze Leid[?}, und so viel Angst und Noth, /
willig für uns leiden bis in Tod.
Es hat ihn nicht bewegt unser Frömkeit, /
sondern sein unmässig Gütigkeit.
5 Darum ist er kommen zu den Menschen Kindern, /
daß er seine Gnad mittheilt uns armen Sündern.
Und unser sterbliche Natur angenommen, /
daß wir seiner göttlichen möchten bekommen.
6. Der durch sein bittern Tod, /
uns erlöst aus der Hellen Noth.
Den Feind überwunden /
und entgangen seinen Banden.
7. Als er er erstanden war, /
erschein er sein’n Jüngern, macht sich ihn’n offenbar.
Sprach, Geht in alle Land, /
mein Wort zu verkünden und lehrt den neuen Bund.
8. Nachdem fuhr er tiglich auf gen Himmel da er jetzt /
gar herrlich erhöht zu der rechten seins vatern sitzt.
Allda will er von uns angebett werden als ein Gott, /
der im Himmel und auf Erden alle Gewalt hat.
9. Dort ist er ein Bischof und Versöhner allezeit, /
der uns allda vertritt für Gottes Herrlichkeit.
Gleicherweis wie er ist gen Himmel aufgenommen, /
also wird er wieder h’rab zu richten kommen.
10. Ey, Herre Jesu Christ, /
der du für Gottes Thron herzlich erhöhet bist.
Wir bitten dich allsamt, wollest uns von oben /
mit deim Geist begaben
11. Der uns hie regiere, /
und zu deiner Klarheit dorthin auch führe. Amen.
1. Summi triumphum Regis prosequamur laude.
2a. Qui cæli, qui terræ regit sceptra inferni jure domito.
2b. Qui sese pro nobis redimendis per magnum dedit precium.
3a. Huic nomen extat conveni'ens Idithum.
3b. Nam transilivit omnes strenue montes colliculosque Bethel,
4a. Saltum de cælo dedit in virginalem ventrem, inde in pelagus seculi.
4b. Postquam illud suo mitigavit potentatu, tetras Phlegethontis assiliit tenebras.
5a. Principis illius disturbato imperio.
5b. Maniplis plurimis inde erutis, mundum illustrat suo jubare.
6a. Captivitatemque detentam in ibi, victor duxit secum.
6b. Et redivivum jam suis se præbuit servis et amicis.
7a. Denique saltum dederat hodie maximum, nubes polosque cursu præpeti transiens.
7b. Celebret ergo populus hunc diem credulus cujus morbida, Idithum, corpora in semetipso altis sedibus cæli invexit Dei Filius.
8a. Et tremens, judicem expectat adfuturum, ut duo angeli fratres docuerunt,
8b. Qui Jesus a vobis assumptus est in cælum, iterum veniet, ut vidistis eum.
9a. Jam Idithum nostrum vocibus sedulis omnes imploremus,
9b. Ut a dextris Patris qui sedet, Spiritum mittat nobis sanctum,
10. In fine sæculi, ipse quocque semper sit nobiscum.
1. Mein Leben in der Eil
fleucht dahin wie ein Pfeil,
verwelkt gleichwie ein Blümlein,
das rauer Wind vertreibt,
nicht lang bei Kräften bleibt.
2. Aus diesem leimen Haus
werd ich bald ziehen aus
zu dir, Herr Christ, dem Eckstein,
darauf ich steh und trau,
das ist ein fester Bau.
3. O Tod, du greulichs Thier,
was kannst du schaden mir?
Dein Macht ist dir genommen
durch Christi Kreuz und Tod:
Hilf mir aus aller Noth.
4. Ade, ich fahr dahin,
Sterben ist mein gewinn,
denn also werd ich kommen
zu Christi Schoß und Hand
ins rechte Vaterland.
1. Als Jesus Christus, Gottes Sohn,
mit seiner leiblichen Person
von dieser Welt abscheiden wollt,
sagt er sein Jüngern sehr hold.
2. Ich geh zu Gottes Majestat,
ihr aber geht nicht aus der Stadt,
bis euch zuvor himmlische Kraft
bestätigt zur Ritterschaft.
3. Die Jünger gläubten diese Wort,
blieben versammlet an eim Ort,
einträchtig nach Christlicher Weis,
beten andächtig mit Fleiß.
4. Nach Ostern am fünfzigsten Tag,
den man den Pfingsttag nennen mag,
neun Tag nach Christi Himmelfahrt,
ward ihn groß Ding offenbart:
5. Des Morgens um die dritte Stund
weil sie beten aus Herzengrund
kam der heilig Geist in das Haus
als ein Sturmwind mit Gebraus.
6. Saß auf jeglichen unter ihn
gab ihn allen rechtschaffnen Sinn
daß sie aus sonderlicher Gnad
rühmten Gottes Wunderthat.
7. Auf diesen Sturm lief viel Volk zu,
und sie die Jünger redten nu,
mit neuen Zungen große Ding,
daß vielen zu Herzen ging.
8. Derhalben sprachen etliche,
die Männer sind von Galilee,
wie reden sie nun unser Sprach,
so große Ding ohn Gebroch?
9. Etliche sprachen, Sie sind voll
und reden wie die trunken Polt.
Petrus aber voll Gottes Kraft
gab ihn freidig Rechenschaft.
10. Nahm Wort für sich aus Johels Buch
und aus dem Psalter manchen Spruch,
redet, daß durch viel Herzen drang,
und sie so zu reden zwang.
11. O lieben Brüder ratet zu,
wie wir kommen zu rechter Ruh,
wir finden bei uns nichts den Sünd,
sagt, Wer uns davon entbindt?
12. Petrus sprach, Bessert euer Thun,
und gläubt an Christum, Gottes Sohn,
bekennt ihn auch mit eurem Mund,
laßt euch taufen auf sein Bund.
13. Sie thaten wie ihn Petrus riet,
wandten von ihrem bösen Triet,
gläubten und empfingen die Tauf,
liefen ein seligen Lauf.
14. Ei, nu verleih, heiliger Geist,
daß wir uns halten allermeist
nach deiser ersten Kirchen Weis,
dir Gott zu Lob, Ehr, und Preis. Amen.
1. Es was einmal ein reicher Mann,
mit Sammet und Seiden angethan,
er führet ein zärtlichs Leben,
sein Herz das strebt nach großer Ehr,
sein Leib ziert und mestet er,
ließ ihm das beste geben;
Gar köstlich was erbaut sein Haus,
er meinet, er wollt gar nimmer draus,
darum lebt er allzeit im Saus.
2. Sein Weib und Kind vorstund wohl,
die waren Freud und Wollust voll,
sie wüsten um kein Leiden;
sein Gesind desgleichen hät genug,
ein vollen Kropf ein jedes trug,
sie lebten nur in Freuden;
Ja, was nicht mocht inihren Mund,
das gaben sie den Haufen Hund,
also trieben sie es alle Stund.
3. Dargegen dort ein Bettler lag
fürs Reichen Thür mit großer Klag,
hieß Lazarus der arme,
sein Leib was voll Ais und Geschwehr,
groß Angst und Schmerzen duldet er,
sein wollt sich niemands erbarmen.
Er klagte hart sein große Noth,
und wenn nur wollte der ewig Gott,
wer sein Gewinn der zeitlich Tod.
4. Der arme Gottes Diener werd,
begehrt allein die Rindlein härt,
die Bröcklein bei den Füssen,
noch wollts ihm niemands bringen her,
die Hunde leckten ihm sein Geschwehr
und ließen sichs nicht verdrießen.
Der Hunger, Durst, und schwere Pein
lerent ihn hinauf gen Himmel schreien:
Mein Gott, sprach er, sich schier darein!
5. Nicht lang, entschlief der Bettler lind,
er ward gleich einem Gottes Kind
von heiligen Engeln genommen,
sie führeten ihn in Abrahams Schoß,
do het er Ruh und Freude groß
bei allen Gottes frommen;
Ein Ende het all sein Weh und Klag,
dort schwebt er in dem ewigen Tag,
die Freude niemands aussprechen mag.
6. Es starb do auch der reiche Mann,
mit Ach und Wehe mußt er davon,
nur eilend bald von hinnen;
er ward begraben in die Erd,
ihm ward das hellisch Feuer beschert,
da mußt er braten und brinnen.
O wehe, wie bald het sich vorkehrt
sein stolzer Pracht, den er auf Erd
mit großer Hoffart het verzehrt!
7. Und als er war in schwerer Pein,
da hub er auf die Augen sein,
sach Abraham von ferne
und Lazarum in seiner Schoß,
er aber leid jetzund Marter groß,
die Straf des gewaltigen HErren.
Er sprach: mein Vater Abraham,
wehe mir, das ich je daher kam!
erbarm dich mein, du Gottes Sohn!
8. Schick mit eim Wasser Lazarum,
das er zu mir eilends komm,
und frische mir da mein Zungen,
ja, nur ein Tropf vom Finger sein
erkühl mein Herz in dieser Pein
denn ich werde hart gedrungen,
darzu gepeinigt in der Flamm,
das Feuer schlecht über mich zusamm,
erbarm dich mein durch Gottes Nam.
9. Gedenk, mein Sohn, der guten Zeit,
die du gehabt hast und weltlich Freud,
sprach Abraham zum reichen.
Und Lazarus lied schwere Pein,
darum soll er in Freuden sein,
gepeinigt du der gleichen;
Darzu ein Grabe tief und breit
ist zwischen uns und euch bereit,
das jeder gewahrt von Gott sein bescheid.
10. So bitt ich, Vater Abraham,
schick Lazarum in meinen nahm
in meines Vaters Hause:
Fünf Brüder hab ich dorte noch,
die selben die sein gar frech, stolz und roch,
sie leben nur in Freuden.
Damit ihn angezeiget werd,
das sie nicht kommen auch daher,
samt mir gepeiniget werden sehr.
11. Sie haben Mosen allegleich,
dazu die Propheten all reich,
die selben laß sie hören.
O nein, du frommer Abraham,
wenn einer aus den Toten köm,
sie würden sich bekehren.
Sie würden haben Reu und Leid
und trachten nach der ewigen Freud,
daß sie nicht kommen in das Leid.
12. So sie den Moses schatzen gering,
Propheten Lehr für lose Ding,
sich selbs ihrer Freude berauben,
sie würden noch viel spotten mehr
eines Toten Menschen schrecklich sehr,
darzu gar nichts gläuben.
Also beschloß Abraham schnell;
der reiche bleib dort in der Hell,
da leidt er ewig Pein und Quäl.
13. Nu merket wahr, ihr Christenleut,
nehmt fleißig der gefährlichen Zeit,
die Christus uns hie bedeutet,
So diese Welt folget Gottes Rath,
so er die Schrfit gegeben hat,
sonst werdet ihr ausgereutet
Erfahret die Schrift gar recht und wohl,
was man thun und lassen soll;
das ist ganz heilig Schrift voll.
14. Wer reich will sein, stehe in Gottes Furcht,
thu guts den Armen auch dadurch,
wisse, daß er ist ein Schaffer
Wer nöthig ist, der hab Geduld,
gedenk, daß ers hab wohl verschuldt
um Gott, den ewigen Schöpfer.
Ein andern Bürd ein jeder trag,
damit er mag am größten Tag
entrinnen Gottes Straf und Plag.
15. Ihr wisset, daß Gott nach dieser Zeit
keim Menschen weiter Frist geit,
das ewige Reich zu erbeiten.
Derhalben versaumts nicht jetzund,
dieweil noch ist der Gnaden Stund,
das ewig Reich zu erwerben.
das Gespötte wird nicht gelten mehr,
verflucht, verdammt sei ewig der,
der da veracht die Gottes Lehr.
16. Der reiche, von dem hie Christus meldt,
was hätt er geben für Gold und Geld,
hätt er mögen ledig werden.
Es half ihn aber nichtes mehr
das sei uns allen ein starcke Lehr,
das wir Buß thun auf Erden.
Lob, Ehr und Preis zu dieser Frist
sei dir, du starker Jesu Christ,
daß du ein rechter Helfer bist.
17. Amen, schreit aller gläubigen Herz,
denn Gottes Wort ist nicht ein Scherz,
die Wohlthat Christi zu erkennen.
Er hat sein Gesellschaft schon beweist
mit Vater, Sohn, und heilgem Geist,
ein Gott, drei Namen genennet.
Dem dienet fleißig Tag und Nacht!
O Gott, der du uns hast erschafft,
halt uns in Hut, sei drauf bedacht! Amen.