04 July 2024

Herr, mein Gebet erhör in Gnad

Here is my translation of the psalm paraphrase, “Herr, mein Gebet erhör in Gnad” (Cornelius Becker, d. 1604), based on Psalm CXLIII, Domine exaudi orationem (II), with title “Grace precedes right” and melody assignment “Mag es denn anders nicht gesein.”

 
 


HEAR Thou my pray’r, O Lord, in grace,
My supplication grant a place;
According to Thy faithful Word,
’Tis just, my pray’r by Thee is heard.
O enter not,
Lord, into judgment hot;
Thy servant spare,
For none can stand before Thee e’er.

2 The foe doth persecute my soul,
He soon shall snuff little coal,
In darkness they have made my bed,
As doth the world with those long dead.
My spirit, lo!
Within me heaves with woe,
My heart within
Is grieved by wickedness of men.

3 When I, weighed down by sore distress,
Remember days of blessedness,
On all Thy works I meditate;
They comfort me, Thy wonders great!
I stretch to Thee
My hands desiringly,
My soul doth thirst
For Thee e’en as a thirsty land.

4 In mercy hear me, Lord, with speed,
Wait not to help me in my need;
For if I must in trouble stay,
My spirit soon shall pass away.
Hide not Thy face
From me, my light of grace,
Or I shall fall
Like him that to his grave doth crawl.
    
5 Cause me at morn Thy grace to hear,
My heart doth long to have Thee near,
Show me the way that I should walk,
I trust in Thee, my steady Rock.
When dark the road,
Help me, O faithful God!
From enemies
My soul to Thee for refuge flees.

6 Teach me, Thy servant, Lord, to do
Thy will, and all Thy ways pursue.
Thou art my God! Let me proceed
The righteous path as Thou dost lead.
Thy Spirit good
Show me th ‘unerring road.
Oh, quicken me,
For Thy name’s sake, Lord, graciously!

7 From troubles bring my soul, O Lord,
According to Thy godly Word,
Cut off my foes before my face,
Lord, for Thy grace and faithfulness.
All those who bring
My soul such suffering,
Destroy, I pray,
For I’m Thy servant, Lord, alway.

Translation © 2024 Matthew Carver.

GERMAN
Herr mein Gebet erhör in Gnad,
Mein Flehen laß doch finden Statt,
Nach deiner Treu und wahrem Wort
Iſts recht, daß mein Bitt werd erhört,
Ach HErr geh nicht
Mit deim Knecht ins Gericht,
Denn ſolts geſchehn,
So wird für dir kein Menſch beſtehn.

2  Der Feind verfolgt die Seele mein,
Mein Leben ſol vertilget ſeyn,
Ins Finſternis werden geſtellt,
Gleichwie die Todten in der Welt,
Mein Geiſt in mir
Sich ängſtet für und für,
Im Leib mein Hertz
Verzehret wird von Leid und Schmertz.

3  Wenn ich in meinem groſſen Leid
Gedencke an die vorig Zeit,
So las ich mir die Wercke dein
Und groſſe Thaten tröſtlich ſeyn;
Breit aus zu dir
Mein Hend mit Begier,
Mein Seel zuhand
Dürſtet nach dir, wie dürres Land.

4  HErr Gott, erhör mich gnediglich,
Verzeuch mit deiner Hülffe nicht,
Denn ſolt in Noth ich lenger ſtehn,
So müſt zuletzt mein Geiſt vergehn,
Verbirg doch nicht
Für mir dein Angeſicht,
Sonſt werd ich gleich
Dem, der ſich in ſein Grab verſchleicht.
    
5  Las mich früh hören deine Gnad,
Nach dir mein Hertz Verlangen hat,
Zeig mir den Weg, den ich ſol gehn,
Auff dich ſol mein Vertrawen ſtehn,
In aller Noth
Hilff mir, du trewer Gott,
Von Feinden mein
Zu dir hab ich Zuflucht allein.

6  Nach deinem Wolgefallen recht
Lehre mich thun, HErr deinen Knecht,
Du biſt mein Gott, auff ebner Bahn
Wollſtu mich allzeit führen lan,
Dein guter Geiſt
Den rechten Weg mir weis,
Erquicke mich
Wegen deins Namens gnädiglich.

7  Führ meine Seel aus aller Noth,
Recht nach deinem göttlichen Wort,
Verſtör zu Grund die Feinde mein,
Wegen der Güt und Trewe dein,
All, die mein Seel
Setzen in Angſt und Quel,
Bring umb, wie recht,
Denn ich bin, HErr, dein trewer Knecht.


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