06 June 2025

Du Tröster aller Traurigen

Here is my translation of the Exaudi hymn “Du Tröster aller Traurigen” (B. Schmolck, 1715), an Exaudi hymn from Part 1 of his Der Lustige Sabbath, the book from the second part of which we have already translated another Exaudi hymn.

Mel.: Was Gott thut, das ist wohlgethan


THOU Comforter of all that mourn,
How great Thy love is to me!
Thou plantest lilies in the thorn,
And when life’s skies are gloomy
Thy sun’s bright ray
Doth pierce the gray
And laughter brings from sadness,
And sorrow turns to gladness.

2 Thou Spirit of our saving Lord,
Who sends Thee from the Father,
Thy comforts on our heart outpoured
Can quicken like no other.
Thy littlest spark
Dispels the dark,
When of God Thou remind’st us,
And to the truth inclin’st us.

3 Preserve to us faith’s little light,
With flame all steady burning,
When all the world doth ’gainst us fight,
For our damnation yearning,
Nor let us fret
At ban and threat,
But let their forces scatter
Like foam upon the water.

4 Oh, give us fearless hearts and brave
To bear their persecution;
When foes attack, let us behave
With patient resolution.
They think that they
Serve Thee this way,
When they so sorely try us,
And think how destroy us.

5 This all the Savior told to us,
We need not be lamenting
Nor take offense when worldlings thus
Afflict without relenting.
No Christian he
Who faithlessly
Refuses aught to suffer,
Nor life for Christ would offer.

6 Of God and Christ the world knows naught,
Therefore His saints it hateth.
Yet thus is judgment on it brought,
Which but that hour awaiteth.
Then cross and groan
Will for God’s own
Be turned to crowns undying,
The world in pain by crying.

7 Be with Thy comfort near to me
When now the time approaches,
And when the foes great tyranny
Most wickedly encroaches,
Let heaven here
To us appear,
Then shall no wrath devouring
Our soul be overpow’ring.

8 As banned and cursed we may be known
To worldly souls transgressing;
If God regards us as His own
And children of His blessing,
We’ll suffer here
Our crosses dear,
And waith with hope and wonder
For crowns of glory yonder.

Translation © 2025 Matthew Carver.

GERMAN

Du Troͤſter aller Traurigen/
Wie groß iſt deine Liebe?
Du pflantzſt auff Dornen Lilien/
Und wenn der Himmel truͤbe/
So kan allein
Dein Sonnenſchein
Aus finſtern Wolcken lachen/
Und Leid zur Freude machen.

2 Du Geiſt von unſerm JESU her/
Der dich vom Vater ſchicket.
Dein Troſt iſt wie ein volles Meer/
Das unſer Hertz erqvicket.
Dein Licht zerſtreut
Die Dunckelheit/
Wenn du von GOtt uns zeugeſt/
Und uns zur Warheit neigeſt.

3 Erhalt uns unſer Glaubens-Licht
Jn ungeſtoͤrten Flammen/
Wenn alle Welt dawider ficht/
Und uns wil gar verdammen/
Daß uns ihr Bann
Nicht ſchroͤcken kan/
Und ihr vergaͤlltes Raſen
Sey gleich den Waſſer-Blaſen.

4 Ach gib uns Muth und Tapfferkeit
Verfolgung zu ertragen/
Und mach uns zur Geduld bereit/
Wenn uns die Feinde plagen.
Sie meinen hier/
Sie dienen dir/
Jndem ſie uns ſo kraͤncken/
Und gar auff Mord gedencken.

5 Das hat uns JESUS vorgeſagt/
Drum darff man ſich nicht graͤmen/
Und wenn die Welt uns alſo plagt/
Ein Aergernuͤß nicht nehmen.
Der heiſt kein Chriſt/
Den es verdruͤſt
Vor ihn was auszuſtehen/
Auch in den Todt zu gehen.

6 Die Welt kennt GOtt und CHri-
ſtum nicht/
Drumb haſſet ſie die Seinen.
Jedoch ſie haͤufft nur ihr Gericht/
Das endlich wird erſcheinen/
Da Creutz und Leid
Zur Herrligkeit
Den Frommen wird gedeyen/
Sie Ach und Weh muß ſchreyen.

7 Steh uns mit deinem Troſte bey/
Wenn nun die Zeit wird kommen/
Und wenn der Feinde Tyranney
Am meiſten zugenommen/
So ſtell uns hier
Den Himmel fuͤr/
Den wird kein Grim̃/ kein ſchnaubẽ/
Uns endlich koͤnnen rauben.

8 Sind wir ein Bann und Fluch der Welt/
Ein Scheuſal boͤſer Leuthe/
Wenn uns nur GOtt fuͤr Kinder haͤlt/
Und fuͤr Gebenedeyte/
So leiden wir
Gantz willig hier/
Und hoffen dort zu Lohne/
Die ſchoͤnſte Gnaden-Crone.

Modernized spelling:

1 Du Tröster aller Traurigen,
wie groß ist deine Liebe?
Du pflantzsst auf Dornen Lilien,
und wenn der Himmel trübe,
so kann allein / dein Sonnenschein
aus finstern Wolken lachen,
und Leid zur Freude machen.

2 Du Geist, von unserm Jesu her,
der dich vom Vater schicket,
dein trost ist wie ein volles Meer,
das unser Herz erquicket.
Dein Licht zerstreut / die Dunkelheit,
wenn du von Gott uns zeugest,
und uns zur Wahrheit neigest.

3 Erhalt uns unser Glaubenslicht
in ungestörten Flammen,
wenn alle Welt dawider ficht,
und uns will da verdammen,
daß uns ihr Bann / nicht schrecken kann,
und ihr vergälltes Rasen
sei gleich den Wasserblasen.

4 Ach gieb uns Muth und Tapferkeit,
Verfolgung zu ertragen,
und mach uns zur Geduld bereit,
wenn uns die Feinde plagen.
Sie meinen hier / sie dienen dir,
indem sie uns so kränken,
und gar auf Mord gedenken.

5 Das hat uns Jesus vorgesagt,
drum darf man sich nicht grämen,
und, wenn die Welt uns also plagt,
ein Ärgernis nicht nehmen.
Der heißt kein Christ, / den es verdrüßt,
vor ihm was auszustehen,
auch in den Tod zu gehen.

6 Die Welt kennt Gott und Christum nicht,
drum hasset sie die Seinen.
Jedoch sie häuft nur ihr Gericht,
das endlich wird erscheinen,
da Kreuz und Leid / zur Herrlichkeit,
den Frommen wird gedeihen,
sie Ach und Weh muß schreien.

7 Steh uns mit deinem Troste bei,
wenn nun die Zeit wird kommen,
und, wenn der Feinde Tyrannei
am meisten zugenommen,
so stell uns hier / den Himmel für,
den wird kein Grimm, kein Schnauben
uns endlich können rauben.

8 Sind wir ein Bann und Fluch der Welt,
ein Scheusal böser Leute,
wenn uns nur Gott für Kinder hält,
und für Gebenedeite,
so leiden wir / ganz willig hier,
und hoffen dort zum Lohne
die schönste Gnadenkrone.

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