01 February 2024

O meine Seel, erhebe dich

Here is my translation of the Catechism hymn on the first article of the Creed, “O meine Seel, erhebe dich” (David Denicke, d. 1680; asc. Justus Gesenius, d. 1673), in GGELB #180, with melody assignment “Es wollt uns Gott genädig sein” under the heading “Of God and His Qualities.” It first appears in the Hanover Gsb 1652.

 



MY soul, arise, in faith’s true light
To think with veneration
How God should be esteemed aright,
By His own revelation:
That He is over all most High
Of things in earth and heaven,
And unto Him all men must cry,
And praise be ever given,
As He from whom all springeth.

2 O God, Thou’rt one eternally,
False gods are nothing ever,
There is no hope except in Thee,
No helper nor deliv’rer.
My trust, O Lord, in Thee alone
Let always be abiding!
I would forever be Thine own,
In no one else confiding,
To Thee alone, God, cleaving!

3 A Spirit, Lord my God, Thou art;
To men in ample measure
Gifts spiritual Thou dost impart
According to Thy pleasure;
Oh, spiritual then make my mind,
That, when I come before Thee,
I may the pow’r and impulse find
To worship and adore Thee
In spirit and most truly.

4 God, Thou art from eternity,
Beginning not nor ending!
From temp’ral joys then let me flee
Which to decay are tending,
And think and pray, since present things
Are changeable and perish,
That I may have from Thee what brings
The thing I most may cherish,
A heritage unfading.

5 O God, Thou art in every place
All distant bounds defying;
No man is far, Lord, from Thy face,
Wherever he is lying.
Let me not doubt that, where I am,
Thou wilt not there forsake me;
Let me avoid all sin and shame,
Wherever I betake me,
And in all places fear Thee.

6 Thy pow’r, O Lord, is infinite
To save all them that love Thee,
And yet to take revenge with might
On them that dare reprove Thee.
Let Thine almighty pow’r be yet
My shield, that naught may harm me,
And let not man’s defiant threat,
But Thy rebuke, alarm me!
Thou slayest soul and body.

7 All wisdom, God, Thou dost possess,
Far o’er man’s thought Thou goest;
Howe’er perplexing our distress,
The best relief Thou knowest;
Grant that I may but trust in Thee,
And pray Thee as I’m bidden,
Nor think or do aught wickedly,
Since naught from Thee is hidden,
And heart and reins Thou triest.

8 God, Thou art holy, right, and just,
And sin wilt suffer never;
He that would serve Thee, surely must
Shun wicked doing ever.
Grant that I may endeavor here
To live in holy manner
In righteousness and godly fear,
And still to praise and honor
Thy judgments oft bewild’ring.

9 Thou art most gracious, good, and kind
To sinners when converting,
And like a father tenderly inclined,
Thy children’s needs discerning.
Lord, let me from Thy love and grace
Find constant consolation,
Nor to iniquity give place,
But cast away transgression,
As far as earth from heaven.

10 O God, Thy truth abides for aye,
And blest is the believer
While heav’n and earth shall pass awy,
Thy Word abides forever!
Grant that I may Thy judgment fear,
And all the threats Thou makest,
And hold the hope Thy Word makes clear,
Which Thou in me awakest!
And hope makes not ashamèd.

11 O God, most blest art Thou, and free,
Thine own good pleasure doing!
A gen’rous Lord we have in Thee,
Rich goods on us bestowing.
Let me therewith be well content;
It is Thy will most holy;
Let me expect, e’er confident,
All things from Thee, Lord, solely,
In mercy who aboundest.

12 O God, to know Thee and adore,
Upon Thy Scripture’s grounding,
Can gladden and uplift me more
Than treasures all abounding;
Till yonder, O true Light of Light,
With better words I’ll name Thee,
And see Thee face to face aright,
And know Thee, and acclaim Thee,
For ages without ceasing.

13 God, Father, Son, and Holy Ghost!
Who wilt from every nation
On earth have every praise and boast,
Great be Thine adoration!
Grant me the grace and strength and pow’r
In manner e’er increasing,
To spread Thy name at every hour,
Thy works to tell unceasing,
While earth remains my dwelling!

Translation © 2024 Matthew Carver.

GERMAN
O meine Seel, erhebe dich,
mit Andacht zu betrachten,
wie Gott hat offenbaret sich,
und wie man ihn soll achten,
daß er der Allerhöchste ist
im Himmal und auf Erden,
und soll gerühmt zu jeder Frist,
auch angerufen werden,
als Ursprung aller Dinge.

2 Gott, du bist einig für und für,
nichts sind der Heiden Götter,
kein Heil und Trost ist außer dir,
kein Helfer noch Erretter.
Laß mich, o Herr, auf dich allein
von ganzem Herzen trauen,
dir inniglich ergeben sein,
auf niemand anders bauen,
dir, Gott, allein anhangen!

3 O Herr mein Gott, du bist ein Geist,
und theilest bei uns allen
an Gaben aus, was geistlich heißt,
nach deinem Wohlgefallen!
Laß mich stets geistlich sein gesinnt,
daß, wenn ich vor dich trete,
ich deine Kraft in mir empfind,
und dadurch dich anbete,
im Geist und in der Wahrheit.

4 Du bist, o Gott, von Ewigkeit,
ohn Anfang und ohn Ende!
Gib, daß mein Herz von aller Freud
des Zeitlichen sich wende,
auf daß ich möge immerdar
drum bitten und drauf denken,
weil alles hier ist wandelbar,
daß du mir dort wollst schenken
das unverwelklich Erbe.

5 O Gott, du bist an allem Ort,
und gar nicht zu ermessen,
ob einer hie ist oder dort,
ist er dir nicht entsessen.
Laß mich nicht zweifeln, wo ich sei,
du könnst dich mein annehmen;
auch was ich thu, laß mich dabei
des Bösen vor dir schämen,
und überall dich fürchten.

6 Unendlich ist, Herr, deine Macht
zu retten, die dich lieben,
und wenn der Gottlos dich veracht,
die Rache auch zu üben.
Gib, daß sich deiner Allmacht Schutz
fort über mich erstrecke,
mich auch nicht Menschen-Grimm noch Trutz,
nur deine Straf erschrecke!
Du tödtest Leib und Seele.

7 Voll höchster Weisheit bist du, GOtt,
niemand kann sie ergründen,
wie wunderbar auch ist die Noth,
weißt du doch Rath zu finden;
gib, daß ich dir stets traue zu,
auf dich werf meine Sorgen,
auch Übels weder denk noch thu,
weil dir nichts ist verborgen,
und prüfest Herz und Nieren.

8 Gott, du bist heilig und gerecht!
Du kannst die Sünd nicht leiden.
Wer sagen will, er sei dein Knecht,
der muß das Böse meiden.
Gib, daß ich mich zu jeder Zeit
der Heiligkeit befleiße,
nachjage der Gerechtigkeit,
auch dein Gericht gut heiße,
ob ichs schon nicht begreife.

9 Du bist sehr gnädig, fromm und gut,
wo sich bekehrt der Sünder,
erbarmst dich, wie ein Vater thut,
von Herzen deiner Kinder.
Herr, laß von deiner Lieb und Gnad
mich allweg Trost bekommen,
von mir auch meine Missethat
so fern sein hingenommen,
als Morgen ist vom Abend!

10 Gott, deine Wahrheit stets besteht
und wohl dem, der dir gläubet!
Der Himmel und die Erd vergeht,
dein Wort, Herr, ewig bleibet!
Gib, daß ich fürchte dein Gericht,
und alles, was du dräuest,
und hoffe, was dein Wort verspricht,
das du mir gern verleihest!
Hoffnung wird nicht zu Schanden.

11 Allselig bist du, Gott, und frei!
Du thust, was dir beliebet;
du bist ein milder HErr dabei,
der reichlich Gutes giebet.
Laß mich mit dem zufrieden sein,
was ist dein heilger Wille;
gib auch, daß ich von dir allein
und deiner Güte Fülle
erwarte alls in allem.

12 Gott! Wenn ich dich o kenn und ehr,
dein Wort zum Grunde setze,
kann ich mich drob erfreuen mehr
als über alle Schätze,
bis ich dort, o du wahres Licht!
ohn Lallen dich werd nennen,
von Angesicht zu Angesicht
anschauen und erkennen
und ohn Aufhören loben.

13 Gott Vater, Sohn und heilger Geist!
der du auch willst auf Erden
von mir und allen sein gepreist,
laß deinen Ruhm groß werden!
Verleih mir Gnade, Kraft und Stärk,
daß ich zu allen Zeiten,
Herr, deinen Namen und dein Werk
könn mehr und mehr ausbreiten,
solang ich leb auf Erden.



No comments: