07 February 2023

Mein Gott! weil ich in meinem Leben

Here is my translation of the Christian Life hymn, “Mein Gott! weil ich in meinem Leben” (Benjamin Schmolck, d. 1737), Ev.-Luth. Gsb #496, originally, as Fischer says, in the author’s collection Klage und Reigen (1734) among the hymns on the virtues of the First Table, on the First Commandment: “For True Fear of God.” Variants eventually appeared with such titles as “Dich Höchster ehrerbietig,” “Vor dir o Gott sich kindlich scheuen.” The appointed melody is “Wer nur den lieben Gott läßt walten.”

 


MY God, since I in life should hold Thee
Unceasingly before my face,
Give me a heart that will enfold Thee
With fear and love, that twin embrace;
For if our Christian faith shall stand,
These two must join us hand in hand.

2 Make fear of Thee the due beginning
Of wisdom in my thoughts and deeds,
My footstep to that pathway winning
That never errs nor wayward leads;
For he that fears Thy pow’r and wrath
Forsakes as well the foolish path.

3 Lord, in the Spirit to me given
The Spirit of Thy fear was gained;
Grant me, by this same Spirit driven,
To learn Thy fear in faith unfeigned;
Yet fear must also childlike be,
That it may “Abba” cry in me.

4 Oh, let my heart remember meetly
That Thou art everywhere with me,
And let me blush and shun completely
What is detestable to Thee.
Yea, let Thy fear be my defense,
Lest ever I offend Thee hence.

5 Oh, let Thy wrath cause me to quiver,
Work true repentance in my heart,
Let me live in Thy fear forever,
Nor from Thy grace be drawn apart—
That grace that oft amid my sin
By patience hath my guardian been.

6 Sustain in me a conscience holy,
That ne’er to world nor devil cedes,
Restrain my flesh that struggles dully,
And every hindrance that impedes;
Lest fear of men should me dismay
Or heart recoil before the fray.

7 Grant that Thy fear may keep me humble,
And as I walk, my polestar be,
That I may ne’er in darkness stumble
In pretense and hypocrisy;
For Thou dost see the heart aright,
Nothing is hidden from Thy sight.

8 Oh, let me fear no tribulation!
Through cross and all adversity,
True fear of God finds vindication,
And in due course our crown shall be;
Give me therefore a dauntless mind
With godly fear and hope combined.

9 Grant me to work out my salvation
With fear and trembling constantly!
Ne’er give Thy Spirit provocation
By self-will or security,
But paint before me hellish woe,
That I may not let heaven go.

10 In fear to Thee I’ll yield my spirit
And tremble not at death or grave,
The promise then I will inherit
Which in Thy Word Thy mercy gave.
In fear of God the blessing lies,
A glorious crown shall be its prize.

Translation © 2023 Matthew Carver.

GERMAN
Mein Gott! weil ich in meinem Leben
dich stets vor Augen haben soll,
so wollst du mir ein Herze geben,
das deiner Furcht und Liebe voll;
denn beides muß beisammen gehn,
soll unser Christenthum bestehn.

2 Laß deine Furcht bei Thun und Denken
den Anfang aller Weisheit sein
und mich auf solche Wege lenken,
die alles Irrthums mich befrein;
denn wer dich fürchtet in der That,
der meidet auch der Thorheit Pfad.

3 Der Geist, den du mir hast gegeben,
ist ja ein Geist der Furcht des Herrn;
laß mich mach seinem Triebe leben,
daß ich dich herzlich fürchten lern;
doch muß die Furcht auch kindlich sein,
soll er in mir das Abba! schrein.

4 Gieb, daß ich stets zu Herzen nehme,
daß du allgegenwärtig bist,
und das zu thun, mich hüt und schäme,
was, Herr! vor dir ein Gräuel ist;
ja deine Furcht bewahre mich
vor allen Sünden wider dich.

5 Laß mich vor deinem Zorn erbeben,
und wirke wahre Buß in mir;
laß immerdar in Furcht mich leben,
daß ich die Gnade nicht verlier,
die meiner in der Missethat
mit Langmuth oft verschonet hat.

6 Erhalt in mir ein gut Gewissen,
das weder Welt noch Teufel scheut,
und wehre allen Hindernissen
und meines Fleisches Blödigkeit,
das keine Menschenfurcht mich schreck
und ein verzagtes Herz entdeck.

7 Hilf, daß ich immer also wandle,
das deine Furcht mein Leitstern sei,
daß ich auch nie im Finstern handle,
in bloßem Schein und Heuchelei;
du stehst ja in das Herz hinein,
nichts kann vor dir verborgen sein.

8 Ach, laß mich keine Trübsal scheuen;
durch Kreuz und Widerwärtigkeit
muß wahre Gottesfurcht gedeihen,
die krönet uns zu rechter Zeit;
drum gieb mir einen tapfern Sinn,
wenn ich in Furcht und Hoffnung bin.

9 Ach, gieb mir stets mit Furcht und Zittern
zu schaffen meine Seligkeit!
Laß nie mich deinen Geist erbittern
durch Eigensinn und Sicherheit,
und stelle mir die Hölle Für,
daß ich den Himmel nicht verlier.

10 In deiner Furcht laß mich auch sterben,
so fürcht ich weder Tod noch Grabe;
da werd ich die Verheißung erben,
die mir dein Wort aus Gnaden gab.
Die Gottesfurcht bringt Segen ein,
ihr Lohn wird eine Krone sein.

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