Mel.: Wer nur den lieben Gott läßt walten
MY God, Thou never wilt forsake me,
For I rely alone on Thee,
In faith upon Thy pledge I stake me!
Thy pitying eye consoleth me:
For my salvation Christ supplied
When on the cross for me He died.
2 When He, weighed down with our transgression,
No helper had in agony,
This was His greatest lamentation:
My God, why hast forsaken Me?
Yet at this last and mortal pain,
New comfort filled His heart again.
3 Now, Father, hear my supplication:
I pray Thee through this anxious cry
Of Him who died for my salvation:
Be with me when distress is nigh!
My plaints Thou know’st ere sigh I make:
My Father, do not me forsake!
4 Forsake me not when th’ accusation
Of sins o’erwhelm my conscience stained;
Help me by that great consolation:
Thy holy Son was sorely pained
When for our sake at Calvary
He hung discons’late on the tree.
5 Forsake me not when men’s defiance
Would shake my faith with many a plot;
Let me lose not my firm reliance,
My mind make fast and wav’ring not,
Till in yon glory I shall joy
In th’ end of faith without alloy.
6 Forsake me not in tribulations,
Let crosses part me not from Thee
Nor from Thy love by my impatience;
With pow’r and grace embolden me:
The hope of blest communion there
Let sweeten every bitter care!
7 Forsake me not when I am dying,
When I must breathe my final breath;
Bring then my soul from ruin flying,
And through the gloomy night of death,
O Lord my God, my Hope and Light,
And let it rest within Thy sight!
Translation © 2025 Matthew Carver.
GERMAN (Stier, 1835)
Mein Gott, du wirst mich nicht verlassen,
denn ich verlasse mich auf dich,
und will den Trost im Glauben fassen:
du siehst erbarmungsvoll auf mich,
weil Jeus mir dies Heil erwarb,
da er am Kreuze für mich starb.
2 Da unsre Sünden auf ihm lagen,
und alle Hülfe von ihm wich,
war dies die größte seiner Klagen:
Mein Gott, warum verläßt du mich!
Doch kam auf diesen letzten Schmerz
auch bald die Tröstung in sein Herz.
3 Nun Vater, höre, was ich bete:
ich bitte durch das Angstgeschrei
des Heilands an der Schädelstätte,
steh mir in meinen Nöthen bei;
du weißt ja wohl was mir gebricht,
mein Vater, ach verlaß mich nicht.
4 Verlaß mich nicht, wenn im Gewissen
der Sünden Menge mich verklagt;
laß mich den großen Trost genießen:
dein heilger Sohn hat selbst gezagt,
da er für uns zum Tode ging,
und trostlos an dem Holze hing.
5 Verlaß mich nicht, wenn meinen Glauben
der Trotz der Welt darniederschlägt;
laß mir die Zuversicht nicht rauben,
mein Sinn steh fest und unbewegt,
bis dort in jener Herrlichkeit
des Glaubens Ende mich erfreut.
6 Verlaß mich nicht in meinem Leiden;
laß mich kein Kreuz durch Ungeduld
von deiner Vaterliebe scheiden,
gib Muth in deiner Kraft und Huld:
die Hoffnung jener Seligkeit
versüße hier mir jedes Leid.
7 Verlaß mich nicht in meinem Sterben,
wenn einst mein Lebenslauf vollbracht;
reiß meine Seel aus dem Verderben,
und führe durch des Todes Nacht
mich, Herr mein Gott, mein Trost und Licht,
zur Ruh vor deinem Angesicht.
GERMAN (EARLIER FORM)
Mein Gott, du wirst mich nicht verlassen,
Denn ich verlasse mich auf dich.
Du solltest mich zwar billig hassen,
Dieweil ich oftmals freventlich
Mein weltgesinntes Herz verstockt,
Ob du mich gleich zu dir gelockt.
2 Doch sieh, ich bitte meine Sünden
Dir voller Weh- und Demut ab.
Laß mich in Jesu Gnade finden
In Jesu, der sich für mich gab,
Und Gnade mir bei dir erwarb,
Als er am Kreuze für mich starb.
3 Da konnte sich mein Herz nicht fassen.
Mein Gott, mein Gott! hieß da sein Wort.
Ach, warum hast du mich verlassen?
Dein süßer Trost weicht gänzlich fort.
Ach, das ist Angst, ja Höllenpein:
Von Gott verlassen worden sein.
4 Nun, Vater, höre, was ich bitte,
Ich bitte durch dies Angstgeschrei,
Und das, was Jesus damals litte,
Steh mir in meinen Nöthen bei!
Du weißt gar wohl, was mir gebricht,
Verlaß, verlaß, verlaß mich nicht.
5 Verlaß mich nicht in meiner Seele,
Wenn sie Tod, Sünd und Teufel schreckt.
Ach, salbe sie mit Freudenöle,
Das Trost und Muth in ihr erweckt.
Versichre mich durch deinen Geist,
Daß du mein Gott und Vater heißt.
6 Verlaß mich nicht an meinem Leibe,
An dem sich nichts Gesundes findt.
Mein Vater und mein Arzt, verschreibe
Mir Mittel, die mir heilsam sind,
Und brauch ich was, so lege du
Der Arznei meinen Segen zu.
7 Verlaß mich nicht in meinem Glauben,
Laß mir nichts meinen Glaubensgrund,
Gott, Jesum und die Bibel rauben,
Hilf, daß ich meinen Glaubensbund
Fest halte bis, mein Lebenshirt,
Mein Glaube dort zum Schauen wird.
8 Verlaß mich nicht in meinem Leben,
Teil mir des Lebens Nothdurft zu.
Laß mich nach wahrer Tugend streben.
Hilf, daß ich nie was Böses tu.
Mein Leben sei in allem schlecht,
Gottselig, züchtig und gerecht.
9 Verlaß mich nicht in meinem Leiden,
Laß mich kein Kreuz von deiner Huld
Und deiner Vaterliebe scheiden.
Gib Lebenskraft, Muth und Geduld,
Die Hoffnung jener Seligkeit
Versüßet mir hier alles Leid.
10 Verlaß mich nicht in meinem Sterben,
Wenn einst mein Lebenslauf vollbracht,
So reiß den Geist aus dem Verderben
Des Satans und des Todes Macht,
Und trag ihn durch der Engel Hand
Zu dir ins frohe Vaterland.
11 Verlaß mich nicht in meinem Grabe,
Erwecke mich durch deinen Sohn.
Wenn ich genug geschlafen habe,
Hilf mir vor Christi Richterthron
Und laß mich drauf verklärt und schön
Mit Leib und Seel gen Himmel gehn.
12 Alsdann will ich dir Ehre bringen
Und mit der frohen Himmelsschar
Ein unaufhörlich Danklied singen,
Daß du auf Erden immerdar
Mich aus der schwersten Sorgenlast
Erlöst und nie verlassen hast.
13 Mein Gott, ich schließ in Jesu Namen
Mein Glaubenswort: Verlaß mich nicht!
Sprich selbst, wie ich, auf solches Amen,
Weil mir dein lieber Sohn verspricht:
Mein Bitten, Beten, Rufen Schrein
Soll in ihn Ja und Amen sein.
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