Here is my translation of the hymn “O Vater der Barmherzigkeit, / der du mich hast in dieser Zeit” (J. Rist, 1651), appointed in the author’s Sabbathische Seelenlust for Trinity IV. There his own two-voice setting is given in addition to indicating the more familiar melody “In dich hab ich.”
Mel.: In dich hab ich gehoffet, Herr.
O FATHER merciful above,
Who in this time hast in Thy love
Taught me through Christ my Savior:
Enlighten me
Obediently
To hear Thee now and ever!
2 Lord, who in mercy dost abound,
Help me at all times to be found
In mercy’s blessed labor:
This glory hath
The Christian faith,
Which bids us love our neighbor.
3 How many men great wealth possess,
Yet leave their brethren in distress
And poverty thus suff’ring!!
Far worse are they
Than heathens aye,
No Christian mercy off’ring.
4 But mark, it fitting is for thee
To treat thy own self graciously
And show thy soul good favor.
Who doth not so
Shall feel with woe
The rod in hell forever.
5 But oh, how toward themselves men live!
Who by ill deeds their souls aggrieve,
And hardly think to treasure
True godliness,
And rather bless
The worldly poison: pleasure.
6 In truth, that is to hate one’s heart
With dreadful hate, yet to depart
Thus hating, to damnation!
What trembling then
Shall fill those men
Before God’s indignation!
7 Grace to thy soul, O mortal, show,
And think what awful harm and woe
From sinful pleasure springeth;
That soul does good
That flesh and blood
Into subjection bringeth.
8 Yea, deeds of mercy too display
To fellow Christians in the day
When troubles have waylaid him;
Good counsel give,
And here to live
With words and actions aid him.
9 The needy in distress attend,
Thy bread unto the hungry send,
And seek the sick and ailing,
Help all who live,
That they may give
Thanks for thy deeds availing.
10 O man, consider morn and eve
Why thou from God dost life receive?
Indeed, for all well-doing.
It never fails,
This light avails
That faith may come to viewing.
11 Whoever would Christ’s fellow be,
Let him with all sincerity
Good deeds to many offer;
Let love be free
Of falsity—
Not mock’ry will God suffer.
12 For God is merciful and true,
His faithfulness each day is new,
The false ways all He hateth.
Whoe’er meanwhile
Is filled with guile
He from Him separateth.
13 It is the Lord’s supreme delight
To show us good with all His might,
For so His Scripture readeth;
Such mercy hath
The man of faith
Who others gladly feedeth.
14 Our God is merciful in truth,
As He in both old age and youth
Hath demonstrated clearly;
His sons are ye,
Then like Him be,
Love not in speaking merely!
15 The Lord is merciful for free,
And gives His favor willingly
To sinners for their having;
So should we too
Good likewise do
To foes against us raving.
16 God is my Father, I His son,
My Maker He; I, dust alone.
Then be it e’er my labor
With heart and hand
At His command
To love and help my neighbor!
17 Lord Jesus Christ, oh, govern me,
That I my neighbor gen’rously
I may show mercy ever,
And he with me
Eternally
Adore Thy gracious favor!
Translation © 2025 Matthew Carver.
GERMAN
O Vater der Barmherzigkeit,
der du mich hast in dieser Zeit
durch Christum lassen lehren:
Erleuchte mich,
auf daß ich dich
gehorsam mög itz hören.
2 Herr, der du sehr barmherzig bist,
hilf, daß auch ich zur jeden Frist
Barmherzigkeit mög üben,
des Glaubens Ruhm
im Christenthum
heißt seinen Nächsten lieben.
3 Wie mancher hat ein großes Geld
und läßt doch gleichwohl in der Welt
den Bruder Mangel leiden,
ein solcher Christ
fürwahr der ist
viel ärger als die Heiden.
4 Merk aber, es ist dein Gebühr,
das du seist güthig gegen dir,
und gnädig deiner Seelen,
wer das nicht thut,
soll dort die Ruth
hart fühlen in der Höhlen.
5 Wie lebt man aber gegen sich
durch übel Thun so grausamlich,
wie wenig wird geschätzet
die Frömmigkeit?
Das Gift der Zeit
die Lust wird vorgesetzet.
6 Daß heißet recht, sein eignes Herz
sehr grausam und dennoch im Scherz,
Auch bis zur Höllen hassen,
wie wird man doch
mit Zittern noch
für Gottes Grimm erblassen!
7 Erweise deiner Seelen Gnad
und denke, was für großer Schad
aus Sündenlust entspringet;
recht tapfer heißt
ein solcher Geist,
der Fleisch und Blut bezwinget.
8 Erzeig auch ja Barmherzigkeit
dem Nebenchristen in der Zeit,
wen Trübsal ihn umgeben,
ertheil ihm Rath,
hilf mit der That
bewahren ihm sein Leben.
9 Den Dürftigen hilf in der Noth,
dem Hungrigen brich ja dein Brot,
ssei gerne bei den Kranken,
hilf jedermann,
auf daß man kann
dir vor die Wohlthat danken.
10 O Mensch, bedenk es früh und spat,
wozu dich gott erschaffen hat?
Fürwahr zu guten Werken,
da fehlt es nicht,
bei diesem Licht
kann man den Glauben merken.
11 Wer Christus liebster Freund will sein,
thu vielen wohl, doch nicht zum Schein,
es geh ihm recht von Herzen,
die Liebe sei
ohn Heuchelei,
Gott läßt nicht mit sich scherzen.
12 Barmherzig ist er, fromm und treu,
ja seine Güt ist täglich neu,
er hasset falsche Tücke,
drum wer voll List
und Falschheiet ist,
den stoßet er zurücke.
13 Von seinem Sinn ist uns bewußt,
es sei des Herren beste Lust,
uns Gutes zu beweisen,
barmherzig ist
ein solcher Christ,
der andre gern mag speisen.
14 Gott ist barmherzig in der That,
wie seine Lieb erwiesen hat,
dasselb an vielen Orten,
ihr Kindelein
müßt auch so sein,
drum liebet nicht mit Worten.
15 Barmherzig ist der Herr umsunst,
der auch den Sündern seine Gunst
sehr willig gibt für eigen,
sos sollen wir
auch mit Begier
den Feinden Guts erzeigen.
16 Gott ist mein Vater, ich sein Kind,
er ist mein Schöpfer, ich nur Wind,
drum will ich stets mich üben
mit höchstem Fleiß
auf sein Geheiß
den Nächsten treu zu lieben.
17 Herr Jesu Christ, regiere mich,
daß ich dem Nächsten mildiglich
Barmherzigkeit erweise,
und er samt mir
dich für und für
um deine Wohlthat preise.
No comments:
Post a Comment