09 July 2025

Kehre wieder, liebste Seele

Here is my translation of the hymn “Kehre wieder, liebste Seele” (L. Laurentii, 1700), from the author’s Evangelia Melodica, the second hymn for Trinity III (a translation of the first, “Ihr armen Sünder, kommt zu Hauf,” is found in Walther’s Hymnal #224). For the sake of variation from the familiar psalm melody (aka Old 42nd), if desired, I include a melody made for the text “Freu dich sehr,” which interestingly borrows the first line of the psalm melody for its seventh line.

Mel.: Wie nach einer Wasserquelle.
[Freu dich sehr, o meine Seele.]
 


TURN again, dear soul, from evil!
Turn again, saith God the Lord;
Flee the dens of sin and devil,
And the wicked worldly horde!
Unto Jesus draw thou nigh,
Let thy mind with His comply,
Let thy heart to Him be given,
Who would have Thee live in heaven.

2 Soul, why wilt thou die pursuing
Worldly passions, which are brief,
Leading body and soul to ruin?
Think what ceaseless pain and grief
Wait for thee beyond this world,
When to hell’s abysses hurled,
Thou for all thy earthly pleasure
Shalt know suff’ring without measure.

3 Now the time of grace is present,
When God sendeth everywhere
Summons to His banquet pleasant;
Therefore now thyself prepare:
Publicans and sinners come,
By the score to Jesus’
Oh, then, grieved by thy transgression,
Join thou too this congregation!

4 Though the scribes have Him rejected,
Him the Pharisees abhorred,
Stay with those alone directed
On their way by Christ the Lord.
Jesus sinners doth receive;
None are lost who will believe;
Blest is he who to Him neareth;
He to him with love appeareth.

5 Let, O Lord, my pains aggrieving,
Roused by anguish at my sin
Stir Thy heart for my relieving;
I confess my sores within:
Stained, unclean in heart and soul;
O Lord Jesus, make me whole!
I can bear sin’s bands no longer,
Which are ever growing stronger.

6 See Thy lamb in danger lying,
Save me from my errant way;
Why should Thy poor wretch be dying,
Hear me bleating in dismay:
Jesus, seek Thy lamb with speed,
Which the dragon in his greed
Slyly thinketh to devour;
Let him not my soul o’erpower!

7 But to live I ask Thee solely!
Pluck from distress and strife;
Let my heart be lifted wholly
Out of death and into life—
From the sins in which I stand
To my former fatherland,
Whence, alas, I proudly wandered
And my heritage have squandered.

8 I, Thy wayward son, unworthy,
Come again, O Father dear:
Let me humbly kneel before Thee
As a penitent sincere!
All the draff of earth I leave,
Which did long my heart deceive,
And my life to Thee I tender,
Service e’er to Thee to render.

9 All my will, with all its sighing,
In God’s heart I will repose,
To be filled with love undying
After faith’s remorse and wose,
That I may not think nor will
But what God in silence will,
In the inner heart’s foundation,
By the cov’nant of salvation.

10 O’er this sinner’s glad returning,
Let the angels sing o’erjoyed,
Let no cherub’s sword give warning;
Satan’s work hath been destroyed.
Yea, rejoice, ye hosts, applaud,
Open lies the realm of God
In the heart, and life and heaven
Unto me by grace are given.

11 I, poor wretch, was lost and erring,
Now, behold, I live indeed!
Born anew from God, life’s stirring
Bids me onward to proceed
For the prize that lies above:
Christ my Savior, Thee I love,
In Thee now my life commences—
Heart and mind and soul and senses!

12 Oh, receive me, my Desiring,
Nevermore my soul forsake;
I will cling with faith untiring
Till my feeble heart must break;
Lead me in Thy wisdom’s way,
I will follow night and day,
Till Thou, after cross and sadness,
Bring’st me to the gates of gladness.

Translation © 2025 Matthew Carver.

GERMAN

Kehre wieder, liebste Seele,
kehre wieder, spricht dein Gott,
fliehe Satans Lasterhöhle,
und der Welt verdammte Rott,
nahe dich zu Jesu hin,
und verändre deinen Sinn,
laß dein Herze sein ergeben
dem, der nichts sucht, als dein Leben.

2 Seele, warum willt du sterben,
in der kurzen Lust der Welt,
und an Leib und Seel verderben,
denke, was nach dieser Welt
für unendlich Qual und Pein
in der Höllen warte dein,
da du für der Lust der Erden
ewig wirst gequälet werden.

3 Itzund ist die Zeit der Gnaden
da noch Gott ohn Unterscheid
laßt die Sünder alle laden,
darum mach dich bereit:
Zöllner und der Sünderhauf
machen sich zu Jesu auf;
ach so laß in Angst der Sünden
dich bei diesem Haufen finden!

4 Murren gleich die Schriftgelehrten
und der Phariseergeist,
bleibe du bei den Gefährten
derer Weg zu Jesu weist,
Jesus nimmt die Sünder an,
niemand ist, ders wehren kann,
selig ist, wer zu ihm nahet,
weil er ihn mit Lieb umfahet.

5 Ach Herr Jesu, meine Schmerzen,
die mir Sündenangst erweckt,
laß dir gehen doch zu Herzen,
ich bin unrein und befleckt
und erkenne meinen Greul,
ach Herr Jesu, mach mich heil,
ich kann länger nicht ertragen
meine Ketten, Band und Plagen.

6 Reiße mich aus dem Verderben,
wie ein Schäflein in der Irr,
warum soll ich armer sterben?
Höre, wie ich seufz und girr,
lauf dem armen Schäflein nach,
das des Drachen list und Rach
suchet grausam zu verschlingen;
Jesu, laß es nicht gelingen.

7 Ich verlange nichts als Leben,
darum reiß mich aus der Noth,
und laß sich mein Herz erheben
zu dem Leben aus dem Tod,
aus dem Sünden Trauerstand,
in mein erstes Vaterland,
da ich leider! ausgegangen
und mein Gut verspraßt mit Prangen.

8 Ach mein Gott, ich komme wieder,
Vater, ich verlorner Sohn,
laße mich in Demuth nieder,
und in REu für deinem Thron,
alle Treber dieser Welt,
die so lang mein Herz beschnellt,
laß ich stehn, und dies mein Leben
will ich dir zum Dienst ergeben.

9 Ich will meinen ganzen Willen
kehren ein in Gottes Herz,
Gott wird ihn mit Lieb erfüllen
nach des Glaubens Reu und Schmerz,
daß ich nichtes denk noch will,
als was Gott will in der Still,
nach dem neuen Gnadenbunde,
in dem innern Herzensgrunde.

10 Laß die Engel sich erfreuen,
daß ein Sünder ist bekehr,
laß kein Cherubs Schwert mehr dräuen,
weil des Satans Werk zerstört;
ja ihr Engel freuet euch,
weil im Herzen gottes Reich
aufgeschlossen, und das Leben
mir aus Gnaden ist gegeben.

11 Ich elender war verloren,
und nun leb ich wieder auf,
und bin neu aus Gott geboren;
ach so geh hinfort mein Lauf,
nach dem, was dort oben ist;
liebster Heiland Jesu Christ,
zu dir stehet mein Beginnen,
mein Gemüth, Seel, Herz und Sinnen.

12 Nimm mich an, o mein Verlangen,
und verlaß mich nimmer nicht,
ich will dir allein anhangen,
bis mein schwaches Herze bricht,
führe mich nach deinem Rath,
ich will folgen früh und spat,
bis du mich nach Kreuz und Leiden
bringest zu der Stadt der Freuden.

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