Here is my translation of the hymn, “Der Herr sich zu den Sündern gsellt” (N. Herman, 1560), based on the Gospel for Trinity III, for which occasion it is appointed in the author’s Sonntags-Evangelia. The last melody indicated occurs before Trinity I with title “A melody for the Gospels with four verses,” i.e., in Long Meter. Gesius 1605 suggests “Wenn wir” for the melody, otherwise unspecified in Herman’s earliest editions.
Mel.: Wenn wir in höchsten Nöthen sein.
THE Lord seeks sinners in distress
And shows them heartfelt tenderness,
For whose sake He from heaven came.
The scribes thought this a grievous shame.
2 The Pharisees did murmur too:
“What shall we with this teacher do?
This Man with sinners drinks and eats.”
Christ answers them, their pride defeats:
3 “A man a hundred sheep may have;
If he lose one, shall he not leave
The ninety-nine to tarry there,
And seek the lost with eager care?
4 “He seeks the lost till it be found,
Then lays it on his shoulders sound,
And bears it to his home with speed,
For it doth make him glad indeed.
5 “More joy in heaven shall there be
When any sinner heartily
Repenteth, than when ninety-nine
Need not in true repentance pine.
6 “A woman, having saved at cost
Ten coins, if she find one be lost,
In sorrow soon a lamp will light,
And sweeping, seek it day and night.
7 “And when at last the coin is found,
She joys, and all her neighbors round.
So angels joy with one consent
When any sinner doth repent.”
8 We too are sheep that ran astray,
Who in the wild have lost our way,
Whom Christ, the faithful Shepherd sought
And homeward to His fold hath brought.
9 He keeps and watches every hour,
Lest e’er the wolf should us devour,
And if it chance to bite someone,
He plucks it from its jaws anon.
10 How great the Father’s love is shown,
And Jesus Christ’s, our Lord alone,
Which makes it to the sinner clear
That he should not despair or fear.
11 Thy mercy, Christ our Lord, we bless,
We praise Thee for Thy graciousness,
Thou scorn’st not sinners, but dost give
The call to turn, and mak’st us live.
Translation © 2025 Matthew Carver.
GERMAN
Der Herr sich zu den Sündern gsellt, [Zum Sündern sich der Herr gesellt]
und sich freundlich gegen ihn stellt, [und ganz freundlich gegn ihnen stellt]
von der wegen war kommen er, [von derentwegn er kommen war]
solchs verdroß die Schriftglehrten sehr.
2 Auch murrten die Pharisäer:
Was solln wir haltn von seiner Lehr,
weil wer mit Sündern trinkt und ißt?
Den antwort also Jesus Christ:
3 Wenn hundert Schäflein hat ein Mann,
und verleurt eins, läßt er nicht gahn
die neun und neunzig in der Wüst,
sucht mit Fleiß das verloren ist.
4 Er suchts so lang, bis daß ers findt,
darnach ers auf sein Achsel nimmt,
und trägts mit sich anheim zu Haus,
denn es erfreut ihn überaus.
5 Die Freud im Himml ist noch so groß,
wenn ein Sünder allhie thut Buß,
denn so ihr neun und neunzig wärn,
die sich nicht dürfen wiederkehrn.
6 Auch wenn ein Weib zwei Groschen het
erspart, und ein verlieren thet,
sie zündt bald traurig an ein Licht,
kehrts ganz Haus und mit Fleiß ihn sücht.
7 Und wenn sie den gefunden hat,
freut sich mit ihr die ganze Stadt,
so ist den Engeln auch zu Muth
über ein Sünder, der Buß thut.
8 Wir sind verlorne Schäfelein,
die irrliffn in die Wüst hinein,
do sucht uns Christ, der treue Hirt,
und trug uns heim in seine Hürd.
9 Er hüt unser mit allem Fleiß,
damit der Wolf uns nicht zerreiß,
wenn er oft eins ein wenig beißt,
aus seim Rachen ers wieder reißt.
10 Wie groß die Lieb Gott Vaters ist
gegen uns, und des Herren CHrist,
daraus ein Sünder merk gar wohl,
daß er ja nicht verzagen soll.
11 Wir preisen dein Barmherzigkeit,
Herr Jesu Christ, und Gütigkeit,
daß du uns Sünder nicht verachst,
rüfst uns zur Buß, und selig machst.
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