15 October 2024

Ich denk in meinem Gmüt

Here is my translation of the psalm paraphrase, “Ich denk in meinem Gmüt” (Burkard Waldis, d. 1553), based on Psalm XXXIX, Dixi custodiam, with title “An instruction against the offense that the wicked prosper so.” The melody by Waldis is preserved slightly altered in Heugel’s partbook but is evidently omitted in Zahn, though he includes where it ought to be a melody in the same meter (667.667 D) from another metrical psalm published a year after Waldis’s Psalter (“Wieviel sind der, o Herr”). With the original form (in lieu of Zahn’s) I also give Waldis’s melody transposed down 5 semitones.

 


 

I PONDER in my mind
How I my tongue may bind
From sin and its expression;
I see, it is the case
That all the wicked race
Must prosper in transgression;
When on this fact I think,
My heart doth sorr’wing sink,
That they are so forgetful.
With fire of zeal ’tis flushed,
Yet must my mouth be hushed,
My soul must fester, fretful.

2 Thee, Lord, I thus beseech,
To me Thy wisdom teach,
Life’s vanity to ponder.
We soon must pass away
And all our works of clay
Are vain and fall asunder.
Can hoarding e’er avail?
Time flies and life must fail,
Ere man derives his pleasure.
He toils to gain and win,
And must to his chagrin
Leave here at last his treasure.

3 O God, my sin forgive,
Let me not shameful live,
Nor let my foes deride me.
I comfort take in Thee
In silence let it be,
Thou wilt the best provide me.
Thy scourges turn away,
They give me great dismay,
Who shall Thy hand be bearing?
He whom Thou sin dost show
Must melt away as snow,
In sorrow’s weight despairing.

4 How vain and little worth
Are mortals on this earth!
Therefore I will be turning,
My cry, O Lord, receive,
Hear how I weep and grieve,
In grace my pray’r discerning!
Oh, Lord, reject not me,
(Though wretched I must be)
Thy pilgrim here abiding.
Help me to live each day,
And not be plucked away.
In Thee I am confiding!

¶ Great God on heaven’s mount,
How little of account
Is all that man achieveth!
Therefore help us in need,
Deliver us with speed
When sin or death aggrieveth;
Through Christ, Thine only Son,
Who hath all needful done.
Have we by faith embraced it,
He will convey us there,
To bliss beyond compare
That we may ever taste it.

Translation © 2024 Matthew Carver.

GERMAN
Ich denck in meinem gmüt,
Wie ich mein zung behüt,
Vor affter red und Sünde,
Ich seh es wil so sein,
Der gotloß fehrt herein,
Im grathen all sein sünde,
Wann ich daran gedenck,
Mein hertz ich selber krenck,
Daß sie sind so vergessen,
Vor eifer werd entzündt,
Jedoch verstummt mein mundt,
Mein leyd muß in mich fressen.

2 Drumb bit ich dich O HERR,
Mich recht erkennen leer
Die eitelkeyt meins lebens,
Wir müssen bald davon,
Und aller menschen thun
Ist nichts, und alls vergebens,
Was hilffts daß man fast scharrt,
Der zeit doch nit erharrt,
Daß man sein möcht geniessen,
Mit unruh samlet schätz,
Und muß sie doch zuletst
Hie lassen mit verdriessen

3 Mein sünd vergib O Got,
Daß ich nit werd zum spott,
Und mein die feinde lachen,
Ich schweig, und tröst mich dein,
Wils auch gut lassen sein,
Ich weyß du wirsts wol machen,
Wend deine plag von mir,
Sie schreckt mich al zu sehr,
Dein hand kan niemand tragen,
Wem du die Sünd zeygst an,
Muß wie der schnee zergan,
Vor traurigkeyt verzagen.

4 Ach, wie gar nichtig sind,
Auff erd all menschenkind,
Drumb wil ich mich bekeren,
Mein schreien HERR vernimm,
Mein klag, und weynens stimm
Wöllst gnediglich erhören,
Ach HERR, werff mich nit hin,
Ob ich schon elend bin
Dein pilgrim hie auff erden,
Hilff daß ich werd erquickt,
Und ich nit hingerückt
Von dir verstossen werde.

¶ Got schöpffer aller ding,
Wie ist so gar gering
Der menschen thun auff erden,
Drumb hilff uns auß der not,
Daß wir von Sünd und todt
Alhie errettet werden,
Durch Christum deinen Son,
Der gnug für uns hat than,
Wann wirs im glauben fassen,
So wil Er uns auch dort
Die Himelische pfort
Seliglich schawen lassen.

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