


Here is the music for the old German vernacular version. Note that the melody is somewhat expanded. The verses here (Israel es tu Rex) use what appears to be another melody from that in Liber Usualis.


1. Kehr um, kehr um du junger Sohn,
der du sehr übel hast gethan,
von Gott deim Vater dich gewandt,
bist kommen in ein fremdes Land.
2. Da du schändlich dein Gut verzehrt,
und nun bei den Schweinen genährt,
der Treber nicht kannst werden satt,
derhalben hungrig bist und matt.
3. Die abgöttische Geistlichkeit,
dienet dir nicht zur Seligkeit,
du wolltest gern, kannst aber nicht,
ihr genießen mit Zuversicht.
4. Deins Vatern Knechte leben wohl,
denn sein Haus ist der Güter voll,
das Volk so seinen Willen thut,
hats bei im aus der Maßen gut.
5. Geh wieder heim in Reu und Leid,
und suche Gottes Gütigkeit,
eröffne dein Herz durch dein Mund,
und gib dich wieder in sein Bund.
6. Sprich: “Vater, hab mit mir Geduld,
denn ich hab wider dich Verschuld,
o nimm mich an für einen Knecht,
denn zu deim Gut hab ich kein Recht.”
7. Dein Vater hat für dich bereit,
ein Fingerreif und neues Kleid,
dazu ein gutes Kalb gemeßt,
er wird dir thun das Allerbest.
8. Wird dir Gnad und Gerechtigkeit,
Christi Verdienst zur Seligkeit,
das Heil welchs du verloren hast,
wiederschenken nach aller Lust.
9. Erkenne nur was dir gebricht,
geh heim, thu Buß und säum dich nicht,
säumest du aber bis zum Tod,
so kämst du schwerlich zu Genad.
10. O Gott, Vater im höchsten Thron,
nimm an deinen verlornen Sohn,
und den Einheimischen behüt,
durch dein unaussprechliche Güt.
1. Als Adam im Paradies,
verführt durch die Schlange
Gott und seinen Bund verließ,
ward ihm trefflich bange,
denn er kam in große Not,
fiel in zweifältigen Tod,
ward mit Furcht umfangen,
bebet vor Gottes Gericht,
möcht vor seinem Angesicht,
für Angst sein vergangen.
2. Und Gott verhieß ihm zu Trost,
von dem Weib ein Samen,
und daß er durch ihn erlöst,
sollt zu Gnaden kommen.
Adam gläubts aus Herzengrund,
thäts auch seinen Kindern kund,
und die es umarmen,
und bewahrten bis in Tod,
die entschliefen all in Gott,
wartend auf den Samen.
3. Auch schwur Gott dem Abraham,
den Samen zu geben,
welches Isaac wohl vernam,
und Jacob gar eben.
Und dieser deutet die Zeit,
in welcher gebenedeit,
all Geschlecht auf Erden,
von Juda das Königreich,
Meister, Fürst, und Pracht zugleich
sollt genommen werden.
4. Dieses Heil ward oft verklärt,
vielen auserwählten,
darum haben sein begehrt
König und Propheten;
herzlich gerufen zu Gott,
ihm geklaget ihre Not,
und fleißig gebeten,
daß er Christum senden wollt,
der sie mit seiner Unschuld
ewig sollt vertreten.
5. Da die Zeit erfüllet war,
wollt sich Gott erbarmen,
sein Heil machen offenbar,
Hülfe thun den Armen;
Sendet seinen Engel aus,
gen Nazareth in ein Haus,
zu einer Jungfrauen,
die Maria ward genannt,
hätte keinen Mann erkannt,
daß sie nie berauen.
6. Doch hät sie ein frommen Mann,
Joseph war sein Namen,
derselb nahm sich ihrer an,
war von Davids Samen.
Und die beid von eim Geschlecht,
vertraut nach göttlichem Recht,
hät ihm Gott erkoren,
daß also in Sicherheit,
und verborgener Keuschheit,
Christus würd geboren.
7. Als der Engel für sie trat,
sprach er ganz einbrünstig:
“Sei gegrüst, holdselig Art,
der HERR ist dir günstig!
Und Gott mit dir allezeit,
O du hoch gebenedeit,
unter allen Frauen.”
Die Jungfrau erschrak der Wort,
fing an ihren Sinn und Ort
traurig zu beschauen.
8. Der Engel sie unterweist,
es würd in sie kommen,
und wirken der heilig Geist,
ohn männlichen Samen;
sie umgeben Gottes Kraft,
bewahren ihr Jungfrauschaft,
und sie ward geberen:
ihr Frucht heißen Gottes Sohn,
und daß Gott solchs möchte thun,
thät er ihr bewehren.
9. Sagt ihr von Elisabeth
dem unfruchtbarn Weibe,
Daß ein Sohn empfangen hät
ging mit schwerem Leibe.
Da Maria diß verstund,
sprach sie bald aus Herzengrund,
Sieh, ich bin des HERREN;
mir gescheh nach seiner Lust,
wie du mir gesaget hast,
seim Namen zu Ehren.
10. Da geschah ein neues Ding,
ein verheißen Zeichen:
die Jungfrau ein Sohn empfing,
Gottes Wort ward fleischen.
Durchs heiligen Geistes Werk,
der in ihr mit seiner Stärk
das Kindlein formieret,
ganz subtil und wohlgestalt,
welchs in göttlicher Gewalt
alle Ding regieret.
11. Als sie nun empfangen hät,
und mit Fleiß bedächte,
Wie sie der Elisabeth
billich dienen möchte,
stund sie auf, ging eilends aus,
kam in Zacharias Haus,
grüßet sie im HERREN,
und als sie den Gruß gesprach,
so bald ein neu Ding geschah,
wünderlich zu hören.
12. Elisabeth ward besucht
vom heiligen Geiste.
Der begabt auch ihre Frucht
wie sichs denn beweiste,
in diesem, daß sie zuhand
ihren Heilmacher erkannt
mit Freuden empfingen,
diesem auch ihr lebenlang
in viel Arbeit, Müh und Zwang
gar treulich anhingen.
13. Und Elisabeth rief laut,
und sprach zur Jungfrauen:
Gott hat dir groß ding vetraut,
unter allen Frauen.
Gesegnet ist deine Frucht,
mit der ich heut werd besucht,
davon mirs gelinget,
deßgleichen die Frucht in mir,
die den HERRN erkennt in dir,
hüpft für Freud und springet.
14. Selig, die du gläubet hast,
und also empfangen
aller Völker Heil und Trost,
drum wir billich prangen.
Denn es wird sich als ergehn
und wir werden wohl bestehn,
weil Gott bei uns wohnet:
und Maria lobet Gott,
preiset seine Wunderthat,
und blieb da drei Monet.
15. Da Maria wieder kam
zu ihrem Vertrauten,
welcher war ein frommer Mann,
vor Gott und den Leuten,
merkt er daß sie schwanger ging,
wußte nicht um diese Ding,
wollt sie nicht verklagen,
sonder alles lassen stehn,
also heimlich von ihr gehn,
seine Schmachheit tragen.
16. Als bald er aber schlief ein,
mit solchem Fürnehmen,
Sprach zu ihm ein Engel rein,
Fürcht dich nicht zu nehmen
und zu pflegen Gottes Braut,
denn Gott hat sie dir vertraut
und sie hat empfangen
vom heiligen Geist ein Sohn,
der wird große Wunder thun,
laß dich nicht verlangen.
17. Jesus solls ein Name sein,
wenn er wird beschnitten.
Denn er wird ein Heiland sein,
seinem Volk in Nöten.
Da Joseph die Red vernahm,
nahm er bald Mariam an,
ließ sein Zweifel fahren;
blieb bei ihr in Reinigkeit,
thät Fleiß, Lieb, und Einigkeit,
allzeit zu bewahren.
18. Ei, nun, HERRE Jesu Christ,
vor langest begehret:
weil du nun Mensch worden bist,
dein Volk hast gewehret,
durchdring uns mit deiner Kraft,
auf daß dein Wort in uns haft,
und wir wirklich glauben,
uns deiner Theilhaftigkeit,
und verheißner Seligkeit
selbest nicht berauben.
1. Komm, Heiden-Heiland, Lösegeld,
Komm, schönste Lilie dieser Welt!
Laß abwärts flammen deinen Schein,
Denn so will Gott geboren sein.
2. Nicht von des Mannes Kraft und Lieb’,
Ach nein, blos durch des Geistes Trieb
Empfängt die keusche Jungfrau hier;
Es wohn ein göttlich Heil in ihr.
3. O Wunder, das kein Mensch versteht,
Daß eine Jungfrau schwanger geht!
Der Leib wird schwer durch Gottes Kraft,
Doch unverletzt der Jungrauschaft.
4. Komm an, dir steht der Keuschheit Thron
Schon offen, Jesu, Gottes Sohn,
Komm an, du zweigestammter Held,
Geh muthig durch dies Thal der Welt.
5. Du nahmest erdwärts deinen Lauf
Und stiegst auch wieder himmelauf,
Dein’ Abfahrt war zum Höllenthal,
Die Rückfahrt in den Sternensaal.
6. O höchter Fürst, dem Vater gleich,
Besieg’ hier dieses Fleischesreich,
Denn unsres sichen Liebes Haft
Sehnt sich nach deiner Himmelskraft.
7. Es glänzet deiner Krippen Strahl,
Ein Licht leucht’t durch dies finstre Thal,
Es giebt die Nacht so hellen Schein,
Der da wird unverlöschlich sein.
1. Hilf Gott, wie geht das immer zu, daß alles Volk so grimmet, Fürsten und König allgemein mit eins seind sie gesinnet: Wider zustreben deiner Hand, und Christo, den du hast gesandt, der ganzen Welt zu helfen. 2. Sie wollen ganz sein ungestraft [Sie wollen ungestraffet sein] und leben nach ihrm Sinne, und werfen von sich deinen Rath und was du lehrest drinne. Sie gehn nach ihres Herzens Wahn ein jedermann auf seiner Bahn und lassen ihn nicht wehren. 3. Du aber in dem Himmel hoch würst sie, o Gott verlachen, [o Gott, wirst sie belachen] verspotten ihren besten Rath und ihrn Anschlag verachten. Du würst mit Zorn sie sprechen an, [Du wirst] und strafen was sie han gethan, mit Grimm würstu sie schrecken. [wirst du] 4. Der HErr hat zum König gesetzt Christum, den ihr verkleinet, Auf Zion seinen heilgen Berg, das ist über sein Gmeine, daß er soll kund thun überall, des Vaters Sinn und Wohlgefall, und lehren sein Gesetze. 5. Er sprach zu ihm, Du bist mein Sohn, heut hab ich dich gezählet. Und von dem Tod erwecket schon, und in dir auserwählet. Für Erben und für Kinder mein, die Glauben an den Namen dein, daß sie all durch dich leben. 6. Die Heiden will ich schenken dir, mein Kind, zu einem Erbe, daß du mit deinem Wort in ihn’n des Fleisches Lust verderbest. Ein neu Volk sollt du richten an, das meinen Namen preisen kann, an allem Ort auf Erden. 7. Darum ihr König merket nun, ihr sollt euch lassen lehren, und diesem König hören zu sein Wort halten in Ehren: daß ihr Gott lernen fürchten wohl und wie ein Herz ihm trauen soll, das heißt recht Gott wohl dienen. 8. Nehmt auf die Strasse williglich, daß nicht erzürn der HErre; halt ihn für Augen stetiglich, und lebt nach seiner Lehre. Wenn sein Zorn als ein Feur aufgeht, wohl ist dem der für ihm besteht, das sind die auf ihn trauen.
1. Es wird schier der letzte Tag herkommen
denn die Bosheit hat sehr zugenommen,
was Christus hat vorgesagt,
das wird jetzt beklagt.
2. Der Abfall vom Glauben wird erfahren:
daß er sei geschehn vor langen Jahren:
wie Paulus der fromme Mann,
klärlich zeiget an.
3. Der verdammte Sohn hat lang gesessen
in dem Tempel Gottes hoch vermessen,
sich gerühmt und sein Gebot,
gleich als wär er Gott.
4. Viel falsche Propheten sind erstanden,
ja noch Rotten und Sekten vorhanden,
die mit ihrer That und Lehr,
der Welt schaden sehr.
5. Weil uns nun der antichristich Orden,
durch Gottes Wort offenbar ist worden:
so laßt uns fliehen mit Fleiß,
seine Lehr und Weis.
6. Laßt uns in den Bund des HErren treten,
und darinnen stets wachen und beten:
denn der letzte Tag geht her,
kömmt uns immer näh’r.
7. Die Welt mehret sich in Sünd und Thorheit,
und trachtet zu dämpfen Gottes Wahrheit,
der HErr wirds lassen geschehn,
ihr also zusehn.
8. Aber wenn sie meint, sie hab gewonnen,
und sei allem Ungelück entronnen,
wirds ihr erst mit aller Macht,
kommen hundertfach.
9. Große Plag wird sie plötzlich umgeben,
und ihr alle Schöpfung widerstreben,
[daß sie auch für Angst und Noth
wünschen wird den Tod.
9b. Sonn und Moned wird verfinstert werden
und ein groß verklagen sein auf Erden,]
denn wird Christus kommen frei,
daß er Richter sei.
10. Und er wird einen Erzengel schicken,
und alle verstorbne lassen wecken,
daß sie allsamt auferstehn,
und zum Richtstuhl gehn.
11. Als denn wird er zu sein Engeln sprechen,
“Nun will ich mich an mein Feinden rächen,
wer wider mich hat gethan,
wird nehmen sein Lohn.”
12. “Versammlet mir her mein Auserkornen,
alle Gläubigen und Neugebornen,
die meinen Bund wohl bedacht,
treulich han verbracht.”
13. Und die werden sie zur Rechten stellen,
wo der HErr ein lieblich Urtheil fellen,
sie wird setzen gwaltiglich,
in die Luft bei sich.
14. Aber zum Gottlosen wird er sprechen,
“Nu wohlan, ich werde mit euch rechnen,
warum habt ihr meinen Bund,
genommen in Mund?”
15. “So ihr doch Gottseligkeit verachtet,
und nur nach Untugend habt getrachtet:
ich schweig und da meinet ihr
es wär nichts für mir.”
16. “Weicht von mir all ihr vermaledeiten,
in das Feuer welchs vor langen Zeiten,
allen Teufeln ist bereit,
für ihre Bosheit.”
17. Als denn werden sie zur Höllen müssen,
und daselbst ihr Untugend büssen,
in unaussprechlicher Pein,
der kein End wird sein.
18. Aber sein Volk von diesen gescheiden,
wird er führen zur himmlischen Freuden,
wo es wie der Sonnenschein
ewiglich wird sein.
19. Ei, nun HErre, steh uns bei auf Erden,
und bereit uns, daß wird würdig werden,
zu schauen in Ewigkeit,
deine Herrlichkeit.
1. Ihr lieben Christen, freut euch nun,
bald wird erscheinen Gottes Sohn,
der unser Bruder worden ist,
das ist der lieb Herr Jesus Christ.
2. Der Jüngste Tag ist nun nicht fern.
Komm, Jesu Christe, lieber Herr!
Kein Tag vergeht, wir warten dein
und wollten gern bald bei dir sein.
3. Verraten ist der Widerchrist,
sein Heucheli und arge list,
sind offenbar und gar am Tag,
deß führt er täglich große klag.
4. Du treuer Heiland Jesu Christ,
dieweil die Zeit erfüllet ist,
die uns verkündet Daniel,
so komm, lieber Immanuel.
5. Sankt Simeon wart’t auch aufdich,
und deiner Zukunft freuet sich,
er ward auch seiner Bitt gewehrt,
da er sah was sein Herz begehrt.
6. Er sprach, Nun willi ch sterben gern,
weil ich gesehn hab meinen HErrn,
doch soll es nicht gestorben sein,
sondern im Friede fahr ich fein.
7. So warten wir nun auch der Stund,
und bitten dich von Herzengrund,
du wollest nicht ausbleiben lang,
und strafn einmal die alte Schlang.
8. Der alle Welt ermördet hat,
und kann nicht liegens werden satt,
den nimm sammt seiner Lesterschul,
und wirf sie in den feuring Pfuhl.
9. Dein liebe Kinder warten all,
wenn doch einmal die Welt zerfall,
und wenn des teufels Reich zergeh
und er in ewign Schaden steh.
10. Er ist der deinen Namen schändt,
und der die armen Leut verblendt,
der böse Geist sucht seinen Ruhm,
und hindert daß dein Reich nicht komm.
11. Was du befehlst das lästert er,
und tobt dawider greulich sehr,
was uns beschert dein milde Hand,
das nehm uns gern der Höllenbrand.
12. Der Satan hört nicht auf zu wehrn,
daß sich so wenig Leut bekehren,
er wendt die Leut von deinen Wort,
und richtet an Haß, Neid, und Mord.
13. Der Teufel brächt uns gern zu Fall
und wollt uns gern verschlingen all;
er tracht' nach Leib, Seel, Gut und Ehr.
Herr Christ, dem alten Drachen wehr.
14. Die Welt kann nun nicht länger stehn,
ist schwach und alt sie muß vergehn,
sie kracht an allen Orten sehr,
und kann die Last nicht tragen mehr.
15. Die Kreatur nicht länger kann,
der Eitelkeit sein unterthan,
und wollt gern werden wieder frei,
vons Türken Mord und Heuchelei. [vons Teufels Mord und Tyrannei]
16. Der Babst hat sich so hart beschwert, [Der Papst hat sie...]
und all gute Ordnung verkehrt,
drum wär sie gern sammt uns erlöst,
wir hoffen all auf deinen Trost.
17. Die alten Väter warten all,
wenn du erscheinst mit großen Schall
mit aller lieben Engel Schar,
drauf warten sie manch hundert Jahr.
18. Ach lieber Herr, eil zum Gericht! [Eil, lieber...]
Laß sehn dein herrlich Angesicht,
das Wesen der Dreifaltigkeit.
Das helf uns Gott in Ewigkeit. Amen.
1.Es sind doch selig alle, die
Im rechten Glauben wandlen hie,
Im Gsetze Gottes HErren.
Sie sint doch selig alle-sand,
Die sein Zeugnüs vor angen Hand,
Von Herzen ihn begehren.
Dann welches Übeltäter sind,
Die wandlen nit als Gottes-Kind,
Auf seinem Weg nit walten.
Ach, HErre Gott von Himmelreich,
Du hast geboten fleißigleich,
Deine Gebot zu halten.
2. O Gott, das alles Leben mein
Gerichtet würd nach Gfallen dein,
Zu halten deine Rechte!
Denn wurd ich nit zu Schanden gahn,
Wen ich ganz fleissig schauet an
Deine Gebot gar schlechte.
So dank ich dir mit Herzlichkeit
Deine Gerichte und Wahrheit,
die du mich lehrst mit massen.
Dann deine Recht ich halten will
Mit deiner Gnade in der Still.
Herr, thu mich nit verlassen!
3. Wo bessert sich ein Jungling zart
Sein Weg, den wo er sich bewahrt?
Nach deinen Worten allen
Hab ich von ganzem Herzen mein
Gesucht, o HErr Gott, laß mich sein
Nit von dein Gboten fallen,
So hab ich doch die Rede dein
Verborgen in mein Herz hinein,
Das ich vor dir nit sünde.
Gebenedeit du HErre Gott!
Lehr mich durch dein Gnet ohne Spott,
Daß ich dein Recht verkünde.
4. Nun hab ich mit den Lefzen mein
Alle Gericht des Mundes dein
Bekennet und erzählet.
Im Weg deiner Zeugnüs, o HErr,
mit Lust zu wandlen hab ich mehr
Denn all Reichtum erwählet.
In deim Befehl red ich allein.
Wann Menschen Gsetz sint gar nit rein;
Ich schau auf deine Pfade.
Nach deinem Rechten luest mich vil,
Dein Wort ich nit verlassen wil.
Verleih mir dein Genade.
1. Erbarm dich mein, o Herre Gott,
nach deiner großn Barmherzigkeit.
Wasch ab, mach rein mein Missethat,
ich kenn mein Sünd und ist mir leid.
Allein ich dir gesündigt hab,
das ist wider mich stetiglich;
das Bös vor dir mag nicht besta[h]n,
du bleibst gerecht, ob urtheilst mich.
2. Sieh, Herr, in Sünd bin ich geborn,
in Sünd empfing mich mein Mutter;
die Wahrheit liebst, thust offenbarn
deiner Weisheit heimlich Güter.
Bespreng mich, Herr, mit Isopo,
rein werd ich, wo du wäschest mich,
weißer denn Schnee, mein Ghör wird froh,
alls mein Gebein wird freuen sich.
3. Herr, sieh nicht an die Sünde mein,
thu ab all Ungerechtigkeit,
und mach in mir das Herze rein;
ein neuen Gesit in mir bereit.
Verwirf mich nicht von deim Angsicht,
dein Heilig Geist wend nicht von mir;
die Freud deins Heils, Herr, zu mir richt,
der willig Geist enthalt mich dir.
4. Die Gottlosn will ich deine Weg,
die Sünder auch dazu lehren,
daß sie vom bösen falschen Steg
zu dir durch dich sich bekehren.
Beschirm mich, Herr, meins Heils ein Gott,
vor dem Urtheil durchs Blut bedeut.
Mein Zung verkünd dein rechts Gebot;
schaff, daß mein Mund dein Lob ausbreit.
5. Kein leiblich Opfer von mir heischst,
ich hätte dir das auch geben:
so nimm nun den zerknirschten Geist,
betrübts und traurigs Herz darneben.
Verschmäh nicht, Gott, das Opfer dein,
thu wohl in deiner Gütigkeit
dem Berg Zion, da Christen sein,
die opfern dir Gerechtigkeit.
1. Have mercy, Lord, my sin forgive;
For Thy long-suffering is great!
O cleanse and make me fit to live,
My sore offence do thou abate
With shame do I my fault confess,
Gainst Thee alone, Lord, have I sinned.
Thou art the source of righteousness,
And I the sinner just condemned.
1. O God, be mercyfull to me,
Accordynge to Thy great pitie;
Washe of, make clene my iniquite:
I knowlege my synne, and it greveth me
Agaynst The, agaynst The only
Have I synned, which is before myne eye:
Though Thou be judged in man’s syght,
Yet are Thy wordes founde true and ryght.
2. Beholde, I was all borne in synne,
My mother conceaved me therin:
But Thou lovest treuth, and haste shewed me
Thy wysdome hyd so secretly.
With fayre ysope, Lorde, sprenkle Thou me;
Washe Thou me clean; so shall I be
Whyter than snowe: cause me reioyse,
Make my bones mery, whom Thou madest lowse.
3. Lorde, turne Thy face from my wickednesse;
Clense me from all unryghteousnesse:
A pure harte, Lorde, make Thou in me,
Renewe a ryght spirite in my body:
Cast me not out away from The,
Nor take Thy Holy Goost from me;
Make me reioyse in Thy savynge health,
Thy myghty Spirite strength me for my wealth.
4. Thy waye shall I shewe to men full of vyce,
And enstructe them well in Thy service;
That wicked men and ungodly
May be converted unto The.
O God, O God, my Savioure,
Delyver me from the synne of murther:
My tonge shall reioyse in Thy mercye;
Open my lippes, and my mouth shal prayse The.
5. Thou wylt have no bodely offrynge;
I thought them els to The to brynge.
God’s sacrifice is a troubled spirite;
Thou wylt not dispise a harte contrite.
With Sion, O God, deale gently,
That Hierusalem walles may buylded be:
Then shalt Thou delyte in the ryght offrynge,
Which men shall with theyr calves brynge.
1. An Wasserflüßen Babylon
da saßen wir mit Schmerzen:
als wir gedachten an Zion,
da weinten wir von Herzen;
wir hängten auf mit schweren Muth
die Harfen und die Orgeln gut
an ihre Bäum der Weiden,
die drinnen sind in ihrem Land;
da mußten wir viel Schmach und Schand
täglich von ihnen leiden.
2. Die uns gefangen hielten lang
so hart an selben Orten,
begehrten von uns ein Gesang
mit gar spöttlichen Worten,
und suchten in der Traurigkeit
ein fröhlich Gsang in unserm Leid:
Ach lieber, thut uns singen
ein Lobgesang ein Liedlein schon
von den Gedichten aus Zion
das fröhlich thut erklingen!
3. Wie sollen wir in solchem Zwang
und Elend, itzt vorhanden,
dem Herren singen sein Gesang,
sogar in fremden Landen?
Jerusalem, vergeß ich dein,
so wolle Gott der Rechten mein
vergessen in meim Leben:
wenn ich nicht dein Leib eingedenk,
mein Zung sich oben angehenk
und bleib am Rachen kleben!
4. Ja, wenn ich nicht mit ganzem Fleiß,
Jerusalem, dich ehre,
im Anfang meiner Freuden Preis, (Im Anfang deiner…)
von itzt und immermehre!
Gedenk der Kinder Edom sehr
am Tag Jerusalem, o Herr,
die in ihr Bosheit sprechen:
Reiß ab, reiß ab zu aller Stund,
vertilg sie gar bis auf den Grund,
den Boden wolln wir brechen.
5. Du schnöde Tochter Babylon,
zerbrochen und zerstöret!
Wohl dem, der dir wird gebn den Lohn
und dir das wiederkehret,
dein Übermuth und Schalkheit groß,
und mißt dir auch mit solcher Maß,
wie du uns hast gemessen!
Wohl dem, der deine Kinder klein
erfaßt und schlägt sie an den Stein,
damit dein werd vergessen!
Wackernagel wrongly classifies the Christmas sequence “Grates nunc omnes” among the songs of St. Gregory I. This great bishop may have composed hymns, but no sequences.
Schubiger (Sängerschule, p. 52) gives the song from the St. Gallen codex (1507) with the title “Auctore incognito.” [Author unknown]. According to the aforesaid Ordinarium for the church in Schwerin (1519), it was performed thus: a few singers first intoned the sequence, i.e., sang the first part three times up to the word “potestate.” Then the choir, kneeling, continued with “Huic oportet,” etc. At this, the congregation thrice sang “All Praise to Thee, O Jesus Christ.” This German hymn is thus closely related with the sequence; even certain melodic passages share similarities. In the Andernach Hymnal of 1608, the 3-stanza hymn “All Praise to Thee, O Jesus Christ” concludes each time with the final words of the sequence: “Gloria in excelsis (Deo).” In this hymnal, the greatest similarities with the sequence’s contents are found in the second stanza:
“All praise to Thee, O Virgin mild,
Through whom Christ became a child,
Us wretched sinners to sustain
That through Him we might freedom gain.
So let us now sing gloria in excelsis Deo.”
Dank sagen wir alle Gott, unserm Herrn Christo,
Der uns mit seiner Geburt hat erleuchtet,
Und uns erlöset mit seinem Blute von des Teufels Gewalt.
Den solln wir alle
Mit seinen Engeln loben mit Schalle,
Singen: Preis sey Gott in den Höchsten!
1. Grates nunc omnes
reddamus Domino Deo,
qui sua nativitate
nos liberavit
de diabolica
potestate.
1b. Grates nunc omnes
reddamus aeterno patri,
pro sua qui pietate
mundo salutem
de matris contulit
puritate.
2a. Grates nunc omnes
reddamus flamini sancto,
pro sua quod bonitate
mundum lustravit
ab idolatrica
vanitate.
2b. Grates nunc omnes
reddamus simplici Deo
et trino liberatori
clementissimo
nostroque benigno
salvatori.
3a. Grates nunc omnes
reddamus virgini matri,
de cujus fecunditate
auctor salutis
cum vera prodiit
deitate.
3b. Grates nunc reddant
angelicae potestates
et coelestium virtutes
omnipotenti
pro liveratis at-
que salvatis.
4. Huic oportet,
ut canamus
cum angelis semper:
gloria in excelsis.
1. O Jesu! meine Wonne,
du meiner Seelen Sonne,
du freundlichster auf Erden,
laß mich dir dankbar werden.
2. Wie kann ich gnugsam schätzen
dies himmelsüß Ergötzen,
und diese theure Gaben,
welch' uns gestärket haben?
3. Wie soll ich dir's verdanken,
o Herr! daß du mich kranken
gespeiset und getränket,
ja selbst dich mir geschenket?
4. Ich lobe dich von Herzen
für alle deine Schmerzen,
für deine Schläg und Wunden,
der'r du so viel empfunden.
5. Dir dank ich für dein Leiden,
den Ursprung meiner Freuden,
dir dank ich für dein Sehnen
und heiß vergoss'ne Thränen.
6. Dir dank ich für dein Lieben,
das standhaft ist geblieben.
Dir dank ich für dein Sterben,
das mich dein Reich läßt erben.
7. Jetzt schmecket mein Gemüthe
dein' übergroße Güte:
dies theure Pfand der Gnaden
tilgt allen meinen Schaden.
8. Herr! laß mich nicht vergessen,
daß du mir zugemessen
die kräftig' Himmelspeise,
wofür mein Herz dich preise.
9. Du wollest ja die Sünde,
welch' ich annoch befinde,
aus meinem Fleische treiben,
und kräftig in mir bleiben.
10. Nun bin ich losgezählet
von Sünden und vermählet
mit dir, mein liebstes Leben!
was kannst du werthers geben?
11. Laß, Schönster! meine Seele
doch stets in dieser Höhle
des Leibes mit Verlangen
an deiner Liebe hangen.
12. Laß mich die Sünde meiden,
laß mich geduldig leiden,
laß mich mit andacht beten,
und von der Welt abtreten.
13. Im Handeln, Wandeln, Essen,
Laß nimmer mich vergessen,
wie trefflich ich beglücket,
ja himmlisch hin erquicket.
14. Nun kann ich nicht verderben:
drauf will ich selig sterben,
und freudig auferstehen,
O Jesu! dich zu sehen.
1. Hilf Gott, wie ist der Menschen Noth so groß:
wer kann es alls erzählen!
Ganz todt liegt er, ohn allen Rath, weislos;
er kennt auch nicht sein Elend.
Herz, Muth und Sinn / ist gar dahin,
verderbt mit allen Kräften,
weiß nicht, wo ers soll heften;
kennt nicht das Gut, / noch minder thut,
was Gott gefällt / hat sich gestellt
wider allen Gottes Willen:
o Herre Gott, hilf uns diesen jammer stillen.
2. Nicht Rast findt er auf Erd; wie fast er sucht,
kein Macht will ihn doch retten.
Sein Last ihn als der Höllen Gast verflucht
ach Gott, hilf ihm aus Nöthen!
Wir rufen all aus diesem Qual
zu dir dem höchsten Gute:
du kannst uns geben Muthe
zu deiner Gnad, eh kommt der Tod,
der alls hin nimmt; da nicht mehr ziemt,
deiner Gnaden Huld erwerben.
o Herre Gott, laß uns nicht alsó verderben.
3. Ach, wie war nun dein Zoren hie so grimm,
da dein Wort lagn verborgen!
Nun sie wieder geben zu früh ihr Stimm;
denn niemand will ihr sorgen!* (achten)
man hört sie wohl, die Kirch ist voll;
noch wil sich niemand maßen:
der Zorn ist noch so große!
Viel besser wär gehört nimmer,
denn so man hört und nicht nach fährt:
ach, es ist ein grausam Strafe!
O Herre Gott, mach uns wieder neu erschaffen.
4. Sieh nun durch deinen lieben Sohn auf uns,
in dem dein Wohlgefallen;
der schon für uns hat gnug gethan, umsonst,
hat reichlich wollen zahlen,
daß wir gefreit von allem Leid
deinr Gnaden möchten gnießen;
sein Blut sollt uns entsprießen.
Laß Zoren nach, richt nicht so jach;* (schnell)
vergiß der Schuld, gieb uns dein Huld:
wir erkennen doch die Sünde.
O Herre Gott, nimm uns an für deine Kinder.
5. Dieweil du hast so kurzer Eil dein Wort
wieder gesandt auf Erden:
uns heil, von neu durchs Teufels Pfeil ermordt;
gieb, daß wir frömmer werden.
Es liegt an dir, das kennen wir;
mit uns ists gar verloren:
wir stehn in deinem Zoren.
Nicht sieh uns an, noch unser Thun;
sieh an dein Wort der Gnaden Hort:
darum ist es Mensch geworden.
O Herre Gott, für uns laß es sein gestorben.
6. Freu dich mit großer Zuversicht, sein Volk:
er wird dich nicht verschmähen.
Nur sieh, wie du nicht gar vernichten sollt
den Schatz, den er hat geben.
Es ist sein Wort: darauf steh hart;
es mag uns nicht ausweichen,
sein Kraft ist also reiche:
wem ers beschert, da wirds gemehrt;
nur glaub daran, laß Zweifel stan,
hoff in den, der ist dort oben.
O Herre Gott, von uns sei dir ewig Lobe!
1. What is the cause, O God omnipotent,
That all nations commoved are so sore?
The kings and the people with one consent,
Resist Thee, Thy power and Thy glory. (gloire)
That strive again Thy law aye more and more,
And contrare Christ Thy Son whom Thou hast sent
To save all men that will on Him depend.
2. They will not be reformed from their sin,
But will remain blinded in ignorance,
And will not thole to lock Thy law within,
But cast it away with great grievance:
Thy counsel they refuse and governance,
And following their own heart’s conceit,
Every man draws a sundry gate.
3. But Thou, O God, in heaven into Thy ring,
Thou makest all their counsels every one,
What they intend, that shall they never bring
To final end; for Thy wisdom alone
Their pregnant wits shall scorn, and anon,
In Thy great ire, Thou shalt them sore reprove,
And from Thy face Thou shalt them quite remove.
4. For God hath set a captain stark and wight,
Christ His own Son, God and man natural,
On Mount Zion to rule it just and right,
That is to say, His Church universal,
To teach His Father’s Word celestial:
His godly will and pleasure for to show,
Instructing all the world into His law.
5. God said to Him, “Thou art my Son and heir,
I Thee begat, forever and this day,
Thy death purchased victory preclair,
Since from the dead Thou ris’t, to ring for aye,
My chosen in Thee shall not come to decay,
Who truly trusts in Thy godly name,
Shall never die eternally I plane.
6. My Son, I will Thee give all nations
In heritage, and put them in Thy cure: (care)
To rule them with Thy ministrations,
And prove them with the Cross at Thy pleasure,
To purge their fleshly lust, and make them pure,
And for to raise their minds spiritual,
To praise Thy name now and perpetual.
7. Herefore Kings and Rulers now beware,
Advert till God’s Word and discipline.
Receive His Son, above all things prefer
His godly Word, and keep well His doctrine:
Learn Him to dread, and trust in till Him sine,
Which is the true worship and righteousness,
That God requires of mankind more and less.
8. Receive therefore His sweet correction,
That He no more with you offended be;
Before your eyes with true affection,
And in your heart ye have Him idently.
Obey His law, for when grieved is He,
Then who dare His just judgment abide
Blessed are they, which on Him do confide.