11 December 2019

Herr, wer wird wohn'n in deiner Hütt


Here is my translation of the psalm-paraphrase "Herr, wer wird wohn'n in deiner Hütt'" (Domine quis habitabit, i.e. the XV. Psalm), by Hans Sachs, first published in Dreytzehen Psalmen (1526), and later by Bapst in 1545. In his Missale, Ludecus calls for it to be sung on Trinity IV, V, IX, XV, and All Saints (or perhaps on the feast of any of saint). The melody, ostensibly by Sachs, is later found in a setting by Praetorius in 1609, but with the text “Daß ich ein amer Sünder bin." The image above shows the melody from the later Kirchengeseng hymnal (Bohemian Brethren) revised in 1580. Below is the version found in Bapst (thanks to Sean Dänzer):

1. Lord, who shall in Thy tent abide
Upon Thy mountain holy?
The one whose walk is justified,
Whose works are righteous solely,
Who speaks the truth with heart sincere
Restrains his tongue in godly fear,
And backbites not his neighbor.

2. He doth not do his neighbor ill,
Nor spreads a scandal lightly,
He hath tow'rds him a goodly will,
But counts the wicked slightly,
The reprobate his eyes contemn,
Yet doth he ever honor them
Who fear the Lord sincerely.

3. When he hath sworn a guarantee,
He keeps his word forever,
He does not lend on usury,
Reward he taketh never
Against the innocent and pure;
The man that does this shall endure,
He shall not fall or perish.

Translation © Matthew Carver, 2009.

GERMAN (“Hans Sachs” Keller & Goetze, vol. 22, Stuttgart, 1894).
1. Her, wer wirt won in deiner huet,
Auf deim heiligen perge?
Wer an wandel hat ein gemuet
Und thuet gerechte wercke
Und ret von herzen die warheit
Mit seiner zungen alle zeit,
Seim nechsten nit nach-redet.

2. Und seinem nechsten thuet kein leid
Und thuet kein schmach auf-pringen
Wider sein nechsten alle zeit,
Veracht nit die geringen,
Meit die unduechtig sind im gründ.
Aber er eret alle stünd
Die, so den herren fuerchten.

3. Und der da seinem nechsten schwert
Und darfon nicht thuet wencken,
Wer sein gelt nit mit wuecher mert
Und nembt auch nit geschencken
Über der unschueldigen pluet:
Wer dise ding von herzen thuet,
Der wirt ewig wol pleiben.

GERMAN (Normalized)
1. Herr, wer wird wohn’n in deiner Hütt’,
Auf deim heiligen Berge?
Wer an Wandel hat ein Gemüt
Und tut gerechte Werke?
Und redt von Herzen die Wahrheit
Mit seiner Zungen allezeit,
Seim Nächsten nicht nachredet.

2. Und seinem Nächsten tut kein Leid
Und tut kein Schmach aufbringen
Wider sein Nächsten allezeit,
Verachtet sind geringe
All die untüchtig sind im Grund,
Aber er ehret alle Stund'
Die, so den Herren fürchten.

3. Und der da seinem Nächsten Schwert
Und darvon nicht tut wenken,
Wer sein Geld nicht mit Wücher mehrt
Und nimmt auch nicht Geschenken
Über der unschüldigen Blüt:
Wer diese Ding von Herzen tut,
Der wird ewig wohl bleiben.

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