


Here is the music for the old German vernacular version. Note that the melody is somewhat expanded. The verses here (Israel es tu Rex) use what appears to be another melody from that in Liber Usualis.


1. Kehr um, kehr um du junger Sohn,
der du sehr übel hast gethan,
von Gott deim Vater dich gewandt,
bist kommen in ein fremdes Land.
2. Da du schändlich dein Gut verzehrt,
und nun bei den Schweinen genährt,
der Treber nicht kannst werden satt,
derhalben hungrig bist und matt.
3. Die abgöttische Geistlichkeit,
dienet dir nicht zur Seligkeit,
du wolltest gern, kannst aber nicht,
ihr genießen mit Zuversicht.
4. Deins Vatern Knechte leben wohl,
denn sein Haus ist der Güter voll,
das Volk so seinen Willen thut,
hats bei im aus der Maßen gut.
5. Geh wieder heim in Reu und Leid,
und suche Gottes Gütigkeit,
eröffne dein Herz durch dein Mund,
und gib dich wieder in sein Bund.
6. Sprich: “Vater, hab mit mir Geduld,
denn ich hab wider dich Verschuld,
o nimm mich an für einen Knecht,
denn zu deim Gut hab ich kein Recht.”
7. Dein Vater hat für dich bereit,
ein Fingerreif und neues Kleid,
dazu ein gutes Kalb gemeßt,
er wird dir thun das Allerbest.
8. Wird dir Gnad und Gerechtigkeit,
Christi Verdienst zur Seligkeit,
das Heil welchs du verloren hast,
wiederschenken nach aller Lust.
9. Erkenne nur was dir gebricht,
geh heim, thu Buß und säum dich nicht,
säumest du aber bis zum Tod,
so kämst du schwerlich zu Genad.
10. O Gott, Vater im höchsten Thron,
nimm an deinen verlornen Sohn,
und den Einheimischen behüt,
durch dein unaussprechliche Güt.
1. Als Adam im Paradies,
verführt durch die Schlange
Gott und seinen Bund verließ,
ward ihm trefflich bange,
denn er kam in große Not,
fiel in zweifältigen Tod,
ward mit Furcht umfangen,
bebet vor Gottes Gericht,
möcht vor seinem Angesicht,
für Angst sein vergangen.
2. Und Gott verhieß ihm zu Trost,
von dem Weib ein Samen,
und daß er durch ihn erlöst,
sollt zu Gnaden kommen.
Adam gläubts aus Herzengrund,
thäts auch seinen Kindern kund,
und die es umarmen,
und bewahrten bis in Tod,
die entschliefen all in Gott,
wartend auf den Samen.
3. Auch schwur Gott dem Abraham,
den Samen zu geben,
welches Isaac wohl vernam,
und Jacob gar eben.
Und dieser deutet die Zeit,
in welcher gebenedeit,
all Geschlecht auf Erden,
von Juda das Königreich,
Meister, Fürst, und Pracht zugleich
sollt genommen werden.
4. Dieses Heil ward oft verklärt,
vielen auserwählten,
darum haben sein begehrt
König und Propheten;
herzlich gerufen zu Gott,
ihm geklaget ihre Not,
und fleißig gebeten,
daß er Christum senden wollt,
der sie mit seiner Unschuld
ewig sollt vertreten.
5. Da die Zeit erfüllet war,
wollt sich Gott erbarmen,
sein Heil machen offenbar,
Hülfe thun den Armen;
Sendet seinen Engel aus,
gen Nazareth in ein Haus,
zu einer Jungfrauen,
die Maria ward genannt,
hätte keinen Mann erkannt,
daß sie nie berauen.
6. Doch hät sie ein frommen Mann,
Joseph war sein Namen,
derselb nahm sich ihrer an,
war von Davids Samen.
Und die beid von eim Geschlecht,
vertraut nach göttlichem Recht,
hät ihm Gott erkoren,
daß also in Sicherheit,
und verborgener Keuschheit,
Christus würd geboren.
7. Als der Engel für sie trat,
sprach er ganz einbrünstig:
“Sei gegrüst, holdselig Art,
der HERR ist dir günstig!
Und Gott mit dir allezeit,
O du hoch gebenedeit,
unter allen Frauen.”
Die Jungfrau erschrak der Wort,
fing an ihren Sinn und Ort
traurig zu beschauen.
8. Der Engel sie unterweist,
es würd in sie kommen,
und wirken der heilig Geist,
ohn männlichen Samen;
sie umgeben Gottes Kraft,
bewahren ihr Jungfrauschaft,
und sie ward geberen:
ihr Frucht heißen Gottes Sohn,
und daß Gott solchs möchte thun,
thät er ihr bewehren.
9. Sagt ihr von Elisabeth
dem unfruchtbarn Weibe,
Daß ein Sohn empfangen hät
ging mit schwerem Leibe.
Da Maria diß verstund,
sprach sie bald aus Herzengrund,
Sieh, ich bin des HERREN;
mir gescheh nach seiner Lust,
wie du mir gesaget hast,
seim Namen zu Ehren.
10. Da geschah ein neues Ding,
ein verheißen Zeichen:
die Jungfrau ein Sohn empfing,
Gottes Wort ward fleischen.
Durchs heiligen Geistes Werk,
der in ihr mit seiner Stärk
das Kindlein formieret,
ganz subtil und wohlgestalt,
welchs in göttlicher Gewalt
alle Ding regieret.
11. Als sie nun empfangen hät,
und mit Fleiß bedächte,
Wie sie der Elisabeth
billich dienen möchte,
stund sie auf, ging eilends aus,
kam in Zacharias Haus,
grüßet sie im HERREN,
und als sie den Gruß gesprach,
so bald ein neu Ding geschah,
wünderlich zu hören.
12. Elisabeth ward besucht
vom heiligen Geiste.
Der begabt auch ihre Frucht
wie sichs denn beweiste,
in diesem, daß sie zuhand
ihren Heilmacher erkannt
mit Freuden empfingen,
diesem auch ihr lebenlang
in viel Arbeit, Müh und Zwang
gar treulich anhingen.
13. Und Elisabeth rief laut,
und sprach zur Jungfrauen:
Gott hat dir groß ding vetraut,
unter allen Frauen.
Gesegnet ist deine Frucht,
mit der ich heut werd besucht,
davon mirs gelinget,
deßgleichen die Frucht in mir,
die den HERRN erkennt in dir,
hüpft für Freud und springet.
14. Selig, die du gläubet hast,
und also empfangen
aller Völker Heil und Trost,
drum wir billich prangen.
Denn es wird sich als ergehn
und wir werden wohl bestehn,
weil Gott bei uns wohnet:
und Maria lobet Gott,
preiset seine Wunderthat,
und blieb da drei Monet.
15. Da Maria wieder kam
zu ihrem Vertrauten,
welcher war ein frommer Mann,
vor Gott und den Leuten,
merkt er daß sie schwanger ging,
wußte nicht um diese Ding,
wollt sie nicht verklagen,
sonder alles lassen stehn,
also heimlich von ihr gehn,
seine Schmachheit tragen.
16. Als bald er aber schlief ein,
mit solchem Fürnehmen,
Sprach zu ihm ein Engel rein,
Fürcht dich nicht zu nehmen
und zu pflegen Gottes Braut,
denn Gott hat sie dir vertraut
und sie hat empfangen
vom heiligen Geist ein Sohn,
der wird große Wunder thun,
laß dich nicht verlangen.
17. Jesus solls ein Name sein,
wenn er wird beschnitten.
Denn er wird ein Heiland sein,
seinem Volk in Nöten.
Da Joseph die Red vernahm,
nahm er bald Mariam an,
ließ sein Zweifel fahren;
blieb bei ihr in Reinigkeit,
thät Fleiß, Lieb, und Einigkeit,
allzeit zu bewahren.
18. Ei, nun, HERRE Jesu Christ,
vor langest begehret:
weil du nun Mensch worden bist,
dein Volk hast gewehret,
durchdring uns mit deiner Kraft,
auf daß dein Wort in uns haft,
und wir wirklich glauben,
uns deiner Theilhaftigkeit,
und verheißner Seligkeit
selbest nicht berauben.
1. Komm, Heiden-Heiland, Lösegeld,
Komm, schönste Lilie dieser Welt!
Laß abwärts flammen deinen Schein,
Denn so will Gott geboren sein.
2. Nicht von des Mannes Kraft und Lieb’,
Ach nein, blos durch des Geistes Trieb
Empfängt die keusche Jungfrau hier;
Es wohn ein göttlich Heil in ihr.
3. O Wunder, das kein Mensch versteht,
Daß eine Jungfrau schwanger geht!
Der Leib wird schwer durch Gottes Kraft,
Doch unverletzt der Jungrauschaft.
4. Komm an, dir steht der Keuschheit Thron
Schon offen, Jesu, Gottes Sohn,
Komm an, du zweigestammter Held,
Geh muthig durch dies Thal der Welt.
5. Du nahmest erdwärts deinen Lauf
Und stiegst auch wieder himmelauf,
Dein’ Abfahrt war zum Höllenthal,
Die Rückfahrt in den Sternensaal.
6. O höchter Fürst, dem Vater gleich,
Besieg’ hier dieses Fleischesreich,
Denn unsres sichen Liebes Haft
Sehnt sich nach deiner Himmelskraft.
7. Es glänzet deiner Krippen Strahl,
Ein Licht leucht’t durch dies finstre Thal,
Es giebt die Nacht so hellen Schein,
Der da wird unverlöschlich sein.
1. Hilf Gott, wie geht das immer zu, daß alles Volk so grimmet, Fürsten und König allgemein mit eins seind sie gesinnet: Wider zustreben deiner Hand, und Christo, den du hast gesandt, der ganzen Welt zu helfen. 2. Sie wollen ganz sein ungestraft [Sie wollen ungestraffet sein] und leben nach ihrm Sinne, und werfen von sich deinen Rath und was du lehrest drinne. Sie gehn nach ihres Herzens Wahn ein jedermann auf seiner Bahn und lassen ihn nicht wehren. 3. Du aber in dem Himmel hoch würst sie, o Gott verlachen, [o Gott, wirst sie belachen] verspotten ihren besten Rath und ihrn Anschlag verachten. Du würst mit Zorn sie sprechen an, [Du wirst] und strafen was sie han gethan, mit Grimm würstu sie schrecken. [wirst du] 4. Der HErr hat zum König gesetzt Christum, den ihr verkleinet, Auf Zion seinen heilgen Berg, das ist über sein Gmeine, daß er soll kund thun überall, des Vaters Sinn und Wohlgefall, und lehren sein Gesetze. 5. Er sprach zu ihm, Du bist mein Sohn, heut hab ich dich gezählet. Und von dem Tod erwecket schon, und in dir auserwählet. Für Erben und für Kinder mein, die Glauben an den Namen dein, daß sie all durch dich leben. 6. Die Heiden will ich schenken dir, mein Kind, zu einem Erbe, daß du mit deinem Wort in ihn’n des Fleisches Lust verderbest. Ein neu Volk sollt du richten an, das meinen Namen preisen kann, an allem Ort auf Erden. 7. Darum ihr König merket nun, ihr sollt euch lassen lehren, und diesem König hören zu sein Wort halten in Ehren: daß ihr Gott lernen fürchten wohl und wie ein Herz ihm trauen soll, das heißt recht Gott wohl dienen. 8. Nehmt auf die Strasse williglich, daß nicht erzürn der HErre; halt ihn für Augen stetiglich, und lebt nach seiner Lehre. Wenn sein Zorn als ein Feur aufgeht, wohl ist dem der für ihm besteht, das sind die auf ihn trauen.
1. Es wird schier der letzte Tag herkommen
denn die Bosheit hat sehr zugenommen,
was Christus hat vorgesagt,
das wird jetzt beklagt.
2. Der Abfall vom Glauben wird erfahren:
daß er sei geschehn vor langen Jahren:
wie Paulus der fromme Mann,
klärlich zeiget an.
3. Der verdammte Sohn hat lang gesessen
in dem Tempel Gottes hoch vermessen,
sich gerühmt und sein Gebot,
gleich als wär er Gott.
4. Viel falsche Propheten sind erstanden,
ja noch Rotten und Sekten vorhanden,
die mit ihrer That und Lehr,
der Welt schaden sehr.
5. Weil uns nun der antichristich Orden,
durch Gottes Wort offenbar ist worden:
so laßt uns fliehen mit Fleiß,
seine Lehr und Weis.
6. Laßt uns in den Bund des HErren treten,
und darinnen stets wachen und beten:
denn der letzte Tag geht her,
kömmt uns immer näh’r.
7. Die Welt mehret sich in Sünd und Thorheit,
und trachtet zu dämpfen Gottes Wahrheit,
der HErr wirds lassen geschehn,
ihr also zusehn.
8. Aber wenn sie meint, sie hab gewonnen,
und sei allem Ungelück entronnen,
wirds ihr erst mit aller Macht,
kommen hundertfach.
9. Große Plag wird sie plötzlich umgeben,
und ihr alle Schöpfung widerstreben,
[daß sie auch für Angst und Noth
wünschen wird den Tod.
9b. Sonn und Moned wird verfinstert werden
und ein groß verklagen sein auf Erden,]
denn wird Christus kommen frei,
daß er Richter sei.
10. Und er wird einen Erzengel schicken,
und alle verstorbne lassen wecken,
daß sie allsamt auferstehn,
und zum Richtstuhl gehn.
11. Als denn wird er zu sein Engeln sprechen,
“Nun will ich mich an mein Feinden rächen,
wer wider mich hat gethan,
wird nehmen sein Lohn.”
12. “Versammlet mir her mein Auserkornen,
alle Gläubigen und Neugebornen,
die meinen Bund wohl bedacht,
treulich han verbracht.”
13. Und die werden sie zur Rechten stellen,
wo der HErr ein lieblich Urtheil fellen,
sie wird setzen gwaltiglich,
in die Luft bei sich.
14. Aber zum Gottlosen wird er sprechen,
“Nu wohlan, ich werde mit euch rechnen,
warum habt ihr meinen Bund,
genommen in Mund?”
15. “So ihr doch Gottseligkeit verachtet,
und nur nach Untugend habt getrachtet:
ich schweig und da meinet ihr
es wär nichts für mir.”
16. “Weicht von mir all ihr vermaledeiten,
in das Feuer welchs vor langen Zeiten,
allen Teufeln ist bereit,
für ihre Bosheit.”
17. Als denn werden sie zur Höllen müssen,
und daselbst ihr Untugend büssen,
in unaussprechlicher Pein,
der kein End wird sein.
18. Aber sein Volk von diesen gescheiden,
wird er führen zur himmlischen Freuden,
wo es wie der Sonnenschein
ewiglich wird sein.
19. Ei, nun HErre, steh uns bei auf Erden,
und bereit uns, daß wird würdig werden,
zu schauen in Ewigkeit,
deine Herrlichkeit.