Here is my translation of the hymn “Mein Gott, hier steht dein Rechentisch” (B. Schmolck, 1712), from the author’s Lustiger Sabbath I for Trinity IX, titled “God’s Counting Board.”
Mel.: Herr Jesu Christ, du höchstes Gut.
MY God, Thy counting board I see,
And Thee, my soul reviewing,
Who have done sore dishonestly
In all my life and doing.
Thou biddest me account to give,
And I must faint, and scarce can live,
Nor can I stand before Thee.
2 Thou hast made me a wealthy man
By long and bounteous giving;
Thy gifts unmeasured fill the span
Of all my earthly living.
My reputation Thou dost know,
And my own heart doth clearly show
How ill Thy gifts I’ve tended.
3 What shall I do? Where shall I flee
If Thou wilt thus dismiss me?
I cannot, wheresoe’er I be,
As safe from Thee assess me.
And without Thee I cannot live.
It would the great torment give
If I from Thee were sundered.
4 I refuge dare to take in Thee,
Despite my life so blameful,
Nor will like that proud steward be
Who thought to beg were shameful.
I beg Thee, Lord, for bread of grace;
Have mercy on my wretched case,
And let me find Thy favor!
5 Here too I dig within my breast,
And own my great transgressions;
My heart laments the sins confessed
With painfullest sensations.
Yea, here I dig and bury me
In Jesus’ wounds exclusively.
How canst Thou then condemn me?
6 O Father, think not how I have
So ill Thine assets tended.
My Jesus stands as pledge for me;
Let all by grace be mended!
He is the Payor of my debt,
Therefore, O Lord, have patience yet,
Help me to do still better!
7 Thy Holy Spirit to me give,
That I may grow far wiser,
How much more shrewdly here doth live
Each worldly child and miser!
But since I am a child of light,
Let me not be ashamed for right
To use such prudent thinking!
8 A worldly child doth well attend
What him advantage bringeth,
And seeks to win him many a friend
To help when trouble stingeth.
I have no better friend than Thee,
Who true and faithful art to me!
Let me but hold Thee firmly!
9 For more than hundred loads of wheat
Aboundeth Thy forgiving
The rich with oil and wine so sweet
May miserly be living,
But I have all I need from Thee,
Thou never sternly deal’st with me,
I shall not die of hunger.
10 And if I have my portion due
Which Thou for me dost measure,
Help me assist the poor man too
Out of this borrowed treasure.
Their “God repay it!” has great weight
When giving brings an int’rest rate
That reacheth unto heaven.
11 Now when I have sufficiently
Thy house in this world tended,
To heaven’s house receive Thou me,
To steward things more splendid!
What sweet response my ear shall win:
“Come, faithful servant, enter in
The joy of God thy Master!”
Translation © 2025 Matthew Carver.
GERMAN
MEin GOTT, hier ſteht dein Rechen-Tiſch,
Jch bin davor verleſen,
Der ich doch gantz verſchwenderiſch
Jn meinem Thun geweſen.
Du foderſt von mir Rechenſchafft,
Und mir vergehet alle Krafft,
Denn ich kan nicht beſtehen.
2 Du haſt mir als ein reicher Mann
Viel Guͤtter uͤbergeben,
Die ich nun nicht berechnen kan
Von meinem gantzen Leben.
Jch bin beruͤchtiget fuͤr dir,
Mein eignes Hertze ſagt es mir,
Wie ſchlecht ich haußgehalten.
3 Was ſoll ich thun? wo flieh ich hin,
Wenn du mich ab wilſt ſetzen?
Jch kan mich, wo ich immer bin,
Vor dir nicht ſicher ſchaͤtzen.
Und ohne dich mag ich nicht ſeyn,
Das waͤre mir die groͤſte Pein,
Von dir verſtoſſen werden.
4 Jch wage mich, und wil allein
Zu dir die Zuflucht nehmen,
Und nicht wie jener Stoltze ſeyn,
Des Bettelns mich zu ſchaͤmen.
Jch bitte, HErꝛ, das Gnadenbrodt,
Erbarme dich in meiner Noth,
Und laß mich Gnade finden.
5 Jch grabe hier in meine Bruſt,
Erkenne meine Suͤnden:
Mein Hertze klaget den Verluſt
Mit ſchmertzlichem Empfinden.
Jch grabe mich hiernechſt allein
Jn meines JESU Wunden ein.
Wie kanſt du mich verdammen?
6 Ach Vater, dencke nicht, wie ich
So uͤbel haußgehalten;
Mein JESUS buͤrget ja fuͤr mich,
Laß deine Gnade walten.
Er iſt Bezahler meiner Schuld,
Drumb habe, Herꝛ, mit mir Geduld,
Jch wil mich kuͤnfftig beſſern.
7 Du aber gieb mir deinen Geiſt,
Damit ich kluͤger werde;
Wie witzig ſind doch allermeiſt
Die Kinder dieſer Erde?
Weil ich ein Kind des Lichtes bin,
So laß mich ihren klugen Sinn
Jm Gutten nicht beſchaͤmen.
8 Ein Kind der Welt nimmt wohl in acht,
Was ihm kan Vortheil bringen,
Und ſuchet, wo es Freunde macht,
Die willig, beyzuſpringen.
Jch habe keinen beſſern Freund,
Als dich, der es ſo treulich meint,
Laß mich dich feſte halten.
9 Du ſchreibſt mir groͤßre ſchulden ab,
Als Hundert Malter Weitzen,
Und wenn die Reichen noch ſo knap
Mit Moſt und Oele geitzen,
So giebſt du mir, was ich bedarff,
Uñ handelſt niemals mit mir ſcharf,
Daß ich nicht darben werde.
10 Und hab ich mein beſcheidnes Theil,
Das du mir zugemeſſen,
So laß mich auch der Armen Heyl
Zu foͤrdern nicht vergeſſen.
Ein GOtt bezahl es hat viel Krafft,
Weñ man mit geben Wucheꝛ ſchaft,
Der biß zum Himmel reichet.
11 Hab ich denn nun in dieſer Welt
Genungſam haußgehalten,
So fuͤhre mich ins Himmels-Zelt,
Was groͤſſers zu verwalten.
Wie lieblich wird die Stimme ſeyn:
{Du treuer Knecht
{Du treue Magd — geh zu mir ein,
Jn deines HERREN Freude.

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