31 March 2020

Da Christus an dem Kreuze hieng

Here is my translation of Burkhard Waldis's paraphrase of Psalm 22 / Passiontide hymn, "Da Christus an dem Kreuze hieng" (pub. 1553) placed on the lips of Jesus. The melody is his own, from his own Der Psalter in Newe Gesangs weise und künstliche Reimen gebracht.



WHEN on the cross Christ Jesus hung
In shame to win us glory,
And for our debts with wrath was stung,
He cried to God full sorry,
“My God, my God, how utterly
Thou hast Thy Son forsaken!
I call and cry, no help I see,
As now My life is taken,
All day and night
I cry, yet Thou art hidden quite.

2. In holiness Thou dost abide,
And Israel lauds Thee ever,
Thou art the fathers’ Hope and Pride,
Their God and true Deliv’rer;
In need Thine hand was their relief,
And ever near to save them,
It rescued them from woe and grief,
Escape from shame it gave them:
Their every plea
Thou didst receive, and set them free.

3. But I am as a worm despised,
Man’s likeness is denied Me,
By every tongue bespat, disprized,
Both rich and poor deride me,
They mock Me all, the vicious lot,
And with their lips upbraid Me,
They cry, What now? Why do I not
Beseech my God to aid Me—
To stoop below,
And save Me, if He love Me so?

4. Yet Thou hast been My God and Lord,
Since from the womb of Mary,
Thy Son am I, th’ eternal Word,
Born Man of woman very.
On Thee my confidence was set
Since suckling at My Mother;
So do not tarry nor forget
To save me in this bother!
None else will give
Their hand to Me that I might live.

5. Great bulls encompass me and scowl,
And death will surely follow.
They spread their jaws awide and howl
Like lions me to swallow,
Like water streams I am outpoured,
My heart like wax is melted
My strength is dried up, shorn away,
Like flowers that have wilted,
My tongue sticks fast
And all my life away is passed.

6. I am by cruel dogs and fierce
On every side surrounded,
My hands and feet they came to pierce,
Their nails of iron pounded;
Outstretched I hang, all bare and thin,
My bones all men can number,
They cast their lots, my rags to win
Their conscience to encumber;
My shame and pain
Must pleasure for their hearts obtain.

7. Yet Thou from death, this world of woe,
And hellish angst shalt take me,
And glory bright on Me bestow,
Yea, on the third day wake me,
That I may make Thy glories known
And all My brethren see them,
And know that Thou by grace alone
Dost save from sin and free them—
From pains of hell,
Thus joy is won for Israel.

8. For Thou, Lord God, didst not discount
Earth’s wretched, poor, and cursed;
Thy graces everywhere abound,
Thou showest earth Thy mercy.
From rising unto setting sun
Thy Word feeds all the living;
And spirits meek, Thy grace who own,
Return to Thee thanksgiving,
And joy therefore,
That they shall live forevermore.

9. Thy name shall then be preached aright
When heathen glorify Me,
And kindreds come to praise My light,
And turned, no more deny Me.
High king, and prince, and noble men,
And poor and small and lowly
Shall bend the knee before Me then
And join My kingdom holy,
And so extend
Thy glory to the world’s far end.

10. Thy seed within the Church remains,
To tell of Thy salvation,
From age to age are spread its strains,
Through every generation,
That we may all be washed from sin
New birth by Thee effected,
This Thou, Lord God, dost work in them
Alone by Thee selected
Through Christ the Lord,
Our Savior, evermore adored.

11. Thy name, Our Father God in heav'n,
Among us be kept holy.
Thy grace to all mankind be giv'n,
Thy gracious will done solely
On earth, as ’tis in heav’n above,
With food do Thou sustain us,
And graciously our guilt remove,
Conver those who disdain us,
And from all woe
Let us to bliss eternal go.

Translation © Matthew Carver, 2010–2020.

GERMAN
1. Da Christus an dem Kreuze hieng,
in Schmach zu unsern Ehren:
Für unser Schuld die Straf empfieng,
rief er zu Gott dem Herren.
Mein Gott, mein Gott, wie hast du mich,
so gänzlich übergeben,
Ich ruf und schrei, kein Hülf nicht sieh,
es geht mir an das Leben,
ruf Tag und Nacht,
doch wird meins Schreiens nicht gedacht.

2. Du aber wohnst im Heiligtum
und Israel dich preiset
Du bist gewest der Väter Ruhm
den du stets Gnad beweiset.
In aller Noth die sie anfacht
reichst du in deine Hande
aus ihrem Leid und Trubnis bracht,
sie wurden nicht zu Schanden,
all ihr Geschrei
erhörest du und machst sie frei.

3. Ich aber bin ein Wurm veracht,
und keinem Menschen gleiche,
verspeit, von jedermann belacht,
mich höhnt beid Arm und Reiche.
All die mich sehen spotten mein,
gegn mir ihr Maul aufsperren,
sprechen, Wie bsteht er nun so fein,
wie ruft er nicht zum Herren,
daß er jetzt käm,
und hülf ihm hat er Lust zu ihm.

4. Dennoch bistu mein Gott und Hort,
aus meiner Mutterleibe,
Ich bin dein Sohn und ewig Wort
Mensch geborn einem Weibe,
Auf dich mich stet verlassen hab,
von meiner Mutter Brüsten,
drum laß in dieser Angst nicht ab,
mich aus der Noth zu fristen,
sonst ist niemand
de rmir jetzt reicht der Hülfen Hand.

5. Groß Ochsen und viel feister Stier
mich gwaltiglich umbringen
Sperrn auf ihn Rachen gegen mir
wie Löwen mich verschlungen.
Bin wie ein Wasser ausgestürtzt,
mein Herz wie Wachs zerfloßen,
mein Saft vertrocknet und verkürzt,
ganz trostlos und verlaßen,
mein Zung anklebt
und ist nichts mehr an mir das lebt.

6. Es rotten sich viel böser Hund,
mich gar umgeben haben,
han mir mein Händ und Füß verwundt,
mit Nägeln gar durchgraben,
Ganz ausgereckt hang ich hie bloß,
möcht mein Gebein all zählen,
um mein Kleid werfen sie das Loß,
um meinen Rock sie spielen,
mein Schmach und Pein
muß ihres Herzens Freude sein.

7. Doch wirst du mich aus diesem Leid
vom Tod und höllschem Schrecken
bringen zu großer Herrlichkeit,
am dritten Tag erwecken,
Daß ich deins Namens Ehr und Ruhm
mein Brüdern mög verkünden,
daß man durch Gnad allein wird fromm,
erlöst von Tod und Sünden,
von Pein der Höll,
darüber freut sich Israel.

8. Denn du Herr Gott hast nicht verschmäht,
die Elenden und Armen,
Dein Gnad überall gar reichlich geht,
läßt dich der Welt erbarmen.
Vom Aufgang bis zum Niedergang
mit deinem Wort sie speisest,
doch sagen dir die frommen Dank,
den du solch Gnad beweisest,
und freuen sich,
daß sie solln leben ewiglich.

9. Denn wird dein Nam gepredigt recht
wenn mich die Heiden ehren
Für mir anbeten all Geschlecht
und sich zu mir bekehren.
König und Fürsten alle die
beid Arme und Geringen
für mir solln biegen ihre Knie
zu meinem Reich eindringen,
daß sich dein Ehr
bis an das End der Welt vermehr.

10. Dein Sam bleibt in der Christenheit,
dein Namen zu verkünden,
von Gschlecht zu Gschlecht wird ausgebreit
von Kind zu Kindeskinden.
Daß wir von Sünd gewaschen rein
aufs neu werden geboren
das thust du Herr und Gott allein
an den die du erkoren,
durch Jesum Christ,
der unser Gott und Heiland ist.

11. Dein Nam Vater im Himmelreich,
muß hie geheiligt werden
uns widerfahr dein Gnad alln gleich
dein Will gescheh auf Erden.
Dermaß wie dort im Himmel hoch
den Leib wollst uns ernähren,
laß uns die Schuld gnädiglich nach
wöllst unsre Feind bekehren,
aus allem Leid
hilf uns zur ewgen Seligkeit.