02 September 2025

Verdammt uns gleich der Sünden Schuld

Here is my translation of the hymn “Verdammt uns gleich der Sünden Schuld” (E. Neumeister, 1710), from the author’s Zugang zum Gnadenstuhl, 2nd series (p. 505f.), for Trinity XI.

Mel.: Es ist das Heil uns kommen her.

THOUGH sinful guilt condemns all men,
Yet God in richest favor
Will give us righteousness and heav’n,
And life with Him forever.
He no distinction here doth make:
Each soul may mercy find and take,
Who but in Christ believeth.

2 How many a man, alas, doth err
And think he better knoweth
Than what God saith in Scripture sure,
And thus his error showeth,
That he by works and holiness
Seeks that salvation to possess
Which God to faith awardeth.

3 ’Tis faith alone that in God’s sight
Doth justify the mortal;
Works are for sinners far too slight
To open heaven’s portal;
But faith alone doth firm abide;
Whoever would in works confide
Is lost both now and ever.

4 However fair the righteousness
Devised by men may glisten,
It must be called and filthy dress
In God’s most holy vision.
That righteousness alone holds good,
Which was obtained by Jesus blood.
’Tis this to faith He giveth.

5 But he who righteousness hath found
By faith which is not hollow,
Can help it not, but is so bound
That good works too must follow,
To which by faith his heart is drawn;
Who without works goes ever on
No living faith possesseth.

6 Dear God, in mercy make my faith
Still stronger, I implore Thee,
That I may fruitful be till death
In works, and walk before Thee
In worthy manner, mindful too
That faith alone, not what I do,
Doth justify and save me.

Translation © 2025 Matthew Carver.

GERMAN

Verdammt uns gleich der Sünden Schuld,
will Gott uns dennoch geben,
nach allem Reichthum seiner Huld,
Gerechtigkeit und Leben.
Er macht da keinen Unterscheid.
Ein jeder findt Barmherzigkeit,
der nur an Christum gläubet.

2 Ach! manche sind so gar verkehrt,
und wollens besser wissen,
als Gottes Wort es selber lehrt,
und sind dahin beflissen,
daß sie das Heil, das Gott verleiht,
durch eigen Werk und Heiligkeit
ihm abverdienen wollen.

3 Allein der Glaube macht gerecht,
vor Gott die Menschenkinder.
Die Werke sind da viel zu schlecht,
und helfen keinem Sünder.
Der Glaub allein! Das stehet fest.
Wer auf die Werke sich verläßt,
der ist und bleibt verloren.

4 Laß eigene Gerechtigkeit
auch noch so schöne gleissen:
sie muß doch ein beflecktes Kleid
vor Gottes Augen heißen.
Nur die Gerechtigkeit hat Statt,
die Christi Blu erworben hat;
die schenket er dem Glauben.

5 Wer aber durch den Glauben nun
Gerechtigkeit gefunden,
der muß dann gute Werke thun.
Er ist darzu verbunden;
worzu ihn auch der Glaube treibt.
Wer ohne gute Werke bleibt,
der hat auch keinen Glauben.

6 Ach lieber Gott, du wollest mich
an meinem Glauben stärken,
damit ich wandle würdiglich,
und fruchtbar sei an Werken.
Darbei laß stets mein Denkmal sein,
daß dennoch mich der Glaub allein
gerecht und selig machet.

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