06 October 2025

Mein Herz, denk an dein Ende

 Here is my translation of the hymn “Mein Herz, denk an dein Ende” (L. Laurentii, 1700), from the author’s Evangelia Melodica, the first hymn for Trinity XVI.

Mel.: Herzlich thut mich verlangen.
 

MY heart, think on thine ending,
And ere thy dying die,
Lest in death-throes descending,
Thou perish with a sigh!
Upon this life is hanging
That great eternity,
Who to the world is clinging
Must far from heaven be.

2 He that would go on sinning
Until death’s final knell,
Is now his way beginning
To everlasting hell.
But who the signs well heeding,
To journey doth prepare,
In death God will be leading
To joy eternal there.

3 Though with delight glad-hearted
Thou live in Naïn here,
Thou must from hence be parted,
There is for thee a bier.
Be it today, tomorrow,
Th’ old covenant abides,
Though yet the day of sorrow,
Death’s hour, in darkness hides.

4 Upon all men whatever,
Bright youth and elder pale
Death passed, nor vanished ever,
And all are weak and fail.
There soon an old man, stooping,
Lies in his deathly bow’r,
Here falls a young heart, drooping
All in his fairest flow’r.

5 A young man forth is carried
Through Naïn’s gate with cries
And weeping, to be buried,
In tears, his mother sighs
Her piteous sorrow voicing,
Because her only son
Her comfort and rejoicing,
So suddenly is gone.

6 The mind too well discerneth,
A child comes from the heart
And to that heart returneth
With sorrow, pain, and smart.
Therefore a flood proceedeth
When death his victim takes,
The mourning heart then bleedeth
Nor soon its sorrow shakes.

7 Here is there no preferring,
Death taketh young and old,
Those in the palace stirring,
Or in the hovel cold,
On silk or rushes lying,
All lose at last their pow’rs,
To death and grave go flying:
Death rich and poor devours.

8 O mortal, therefore ponder
How soon thy turn may be,
When thou art carried under,
And shalt the portal see
Of death before thee parted,
When after life’s brief day,
Thou shalt go forth glad-hearted
Or filled with grief for aye.

9 O Lord, these matters pressing,
Grant me to take to heart,
That I in peace and blessing
May soon come where Thou art!
To sin let me be dying
And live alone to Thee,
Then I’ll not perish, sighing,
When death shall come for me.

Translation © 2025 Matthew Carver.

GERMAN

Mein Herz, denk an dein Ende
und sterbe eh du stirbst,
daß du nicht im Elende
des Todes gar verdirbst,
es hängt an diesem Leben
die große Ewigkeit,
wer sich der Welt ergeben
ist noch vom Himmel weit.

2 Wer noch in Sünden lebet
und so fährt aus der Zeit,
der denk, daß er anhebet
die Höllen Ewigkeit;
wer aber wohl bereitet,
zur Hinfahrt sich anschickt,
der wird von Gott geleitet
im Tod, und ist beglückt.

3 Lebstu in Lust und Freuden,
im Naïn dieser Welt,
es mußt du doch abscheiden,
das Grab ist dir bestellt,
es sei heut oder morgen,
es bleibt der alte Bund,
ob dir gleich ist verborgen
des todes Tag und Stund.

4 Es ist zu Alt und Jungen
im menschlichen Geschlecht,
der Tod hindurch gedrungen,
weil alles ist geschwächt:
Trägt man dort einen Alten
zum Grabe, so muß hier
ein junges Herz zerspalten
in schönster Blüt und Zier.

5 Ein Jüngling wird getragen
aus Naïns Thor hinaus,
und man hört Weinen, Klagen
in seiner Mutter Haus,
der Witwen Thränen fließen,
dieweil ihr einger Sohn,
ihr Trost und Herz-ersüßen,
so plötzlich muß davon.

6 Es kommt ein Kind vom Herzen
und geht zu Herzen dem,
der es verliert mit Schmerzen,
und dem es angenehm,
drum folgen Thränenfluten,
wenn es der Tod nimmt hin,
das Herz fängt an zu bluten,
und will nicht aus dem Sinn.

7 Allein hier ist kein Schonen,
der Tod nimmt Jung und Alt,
die in den Schlößern wohnen,
und die ihr Aufenthalt,
ja kleinen Hütten haben,
die werden alle gleich
getötet und begraben,
der Tod frißt arm und reich.

8 O sterblicher, bedenke,
wie bald die Reih an dir,
daß man den Leib versenke,
und sich des Todes Thür
eröffne zu dem Leben,
daß du nach dieser Zeit
entweder wirst anheben
in Freuden oder Leid.

9 Ach laß mich dies erwägen,
o mein Herr Jesu Christ,
daß ich in Fried und Segen
bald komme, wo du bist;
laß mich der Sünd absterben
und Leben dir allein,
so werd ich nicht verderben,
wenn sich der Tod findt ein.

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