15 October 2025

Hochmüthigs Herz, wo denkst du hin

Here is my translation of the hymn “Hochmüthigs Herz, wo denkst du hin” (L. Laurentii, 1700), from the author’s Evangelia Melodica for Trinity XVII, the second hymn.

Mel.: Wo Gott der Herr nicht bei uns hält.


O HAUGHTY heart, to what intent
Thy gloating and thy preening?
O proud in mind and sentiment,
Wouldst thou in pride o’erweening
Claim for thyself all eminence?
Thus arrogance gives great offense,
And casteth men to ruin!

2 Humility’s a priceless art
As Jesus doth apprise thee.
Grant this the first place in thy heart,
As Jesus’ words advise thee.
If thou art bidden here and there,
Then choose thee not the highest chair,
As though thou dost deserve it.

3 This is, alas, a widespread sin,
And spreads more widely ever,
For when men are invited in
They oft today endeavor
To seat themselves pretentiously
And choose the place of dignity
And most esteemed position.

4 Vain soul, thy heart shows visibly
That thou by pride art driven,
Led by a spirit, it may be,
Of hell and not of heaven,
Who doth thee to thy ruin guide,
Since God can surely not abide
A mind so proud and haughty.

5 God doth resist the heart and mind
That hath to pride surrendered,
The humble grace and goodness find
In life by God’s hand tendered.
The lowest seat then take for thee,
That men may see humility
It is that drives thee truly.

6 If thou deserve such dignity,
Thy due will not stay hidden,
Since thou wilt justly honored be
By him that thee hath bidden,
And to a higher place be led,
And then thou wilt be worshippèd
By all the guests assembled.

7 Let me in Thee, O Christ, alone
In life find all my glory,
And likewise flee from and disown
All pride that boasts before Thee;
For Thou art humble, mild, and meek,
Oh, let me in life’s season seek
To be to Thee conformèd!

8 Above all plant humility
Deep in my heart’s foundation,
That afterwards it outwardly
May find in deeds expression.
What if by all the haughty world
I to the humblest depths be hurled?
I know Thou wilt uplift me.

9 O boastful world, why thus oppress
The souls by God elected,
Whom God doth raise to blessedness,
From which thou art rejected?
They shall be fed in meadows high,
When thou in flames that never die
Shalt find all honor changèd.

10 Who here himself exalts in pride
Shall humbled be hereafter,
But who doth humbly here abide
The worldlings’ scorn and laughter,
Shall honor have in heaven above,
Believe this, and in life this prove,
For Jesus so doth teach thee.

Translation © 2025 Matthew Carver.

GERMAN
Hochmüthigs Herz, wo denkst du hin,
was willt du dich erheben?
Hoffertiger an Herz und Sinn,
hast du dich denn ergeben
dem Stolz und Pracht aus Übermuth?
Ach Übermuth thut selten Gut!
Sie stürzet ins Verderben.

2 Die Demuth ist ein edler Schatz,
den Jesus dir anpreiset,
drum gönn ihr in dem Herzen PLatz,
wie dir sein Wort anweiset,
wirst du geladen hier und dort,
so setze dich nicht oben fort
als würdig solcher Stelle.

3 Es ist dies Laster gar gemein
und gänzlich eingerissen,
denn stellet man als Gast sich ein,
so ist man heut beflissen,
daß man oft über Würd und Stand
erwählt den Platz zur rechten Hand,
und gar die Oberstelle.

4 Ach eitler Mensch, dein Herze zeigt,
daß Hoffart dich regiere,
und daß ein böser Geist vielleicht
dich an dem Stricke führe,
der dich zieht zum Verderben hin,
weil Gott ein solcher stolzer Sinn
unmöglich kann gefallen.

5 Gott wiederstehet dem Gemüth,
daß sich dem Stolz ergeben,
hergegen gibt er Gnad und Güt,
demüthigen im Leben,
drum setz dich lieber untenan,
damit man hieraus spüren kann,
daß dich die Demuth leiie {leite}.

6 Bist du der höhern Stelle werth,
so bleibst du sonder Schaden,
weil du nach Würden wirst beehrt
von dem, der dich geladen,
er wird dich rücken heißen schon,
und denn so hast du Ehr davon,
für vielen stolzen Gästen.

7 O Jesu, laß mich nur bei dir
die Ehr im Leben suchen,
hergegen Hochmuth für und für
vermeiden und verfluchen,
du bist demüthig sanft und mild,
ach laß mich deinem Ebenbild
im Leben ähnlich werden.

8 Für allen laß die Demuth sich
im Herzensgrund eräugen,
damit sie nachmals äusserlich
sich thätig möge zeigen,
erniedrigt mich die stolze Welt,
so laß sie thun, was ihr gefällt
wenn du mich nur erhöhest.

9 O stolze Welt, was drückest du,
die auserwählten Seelen
die Gott erhöht zur Himmelsruh
die dir wird ewig fehlen,
sie weiden dort erhöhet sein,
wenn du zur Höllen gehest ein,
so wechselt sich die Ehre.

10 Wer hier in Stolz sich selbst erhöht,
wird dort erniedrigt werden,
wer aber in der Demuth steht
und ist ein Spott auf Erden,
der wird im Himmel hoch geehrt,
dis glaube, weil es Jesus lehrt,
und prüfe dich im Leben.



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