26 October 2024

Ich lob den Herrn zu aller Frist

Here is my translation of the psalm paraphrase, “Ich lob den Herrn zu aller Frist” (Burkard Waldis, d. 1556), based on Psalm CIV, Benedic anima mea, with title “A psalm of thanksgiving for God’s wonderful governance of creation, and blessing of all creatures.” The mixolydian melody by Waldis follows one of his longest meters, 887.887.87.87.84.48, which he also uses for his paraphrase of Psalm CXIX, “Wohl denen die ohn Wandel gehn.”

 



I BLESS the Lord at every hour
Because of His great grace and pow’r,
All majesty He weareth;
His robe is heaven bright with gold,
Like as a tapestry unrolled,
His throne creation beareth;
He sets the waters o’er our head
Which in the cloud are lying,
And by His godly art doth spread
The winds through heaven flying.
His angels as the winds proceed
As fire and flame
Of mighty frame;
Before the eyes of men they speed.

2 The earth He maketh firm and sure,
That it may ever stand secure
Upon its deep foundation.
The water o’er its face is spread
Like as a robe of silver thread
Unmatched in all creation.
The waters o’er the mountains stand
In clouds all shining brightly.
When lightning shooteth from Thy hand,
It roars and races sprightly.
The mountains rising from the ground,
And spreading plain
Their place retain
Which Thou for them didst wisely found.

3 Thou for the waters sett’st a bound,
Lest all the earth by them be drowned,
Fair fountain springs Thou sendest,
The flood among the mountains flows,
Each beast its quenching power knows,
Their thirst Thou thus amendest.
By them the flocks of fowl reside,
Upon the branches singing,
The hills with water are supplied
From heaven, produce bringing.
This all, Lord God, we have from Thee.
Thy waters flows,
Earth verdant grows,
Thou feeds’t the beasts abundantly.

4 There grows the seed for mortals’ need
Thou from the earth mak’st bread proceed,
Wine, hearts with joy imbuing;
Bread that us strengthens everywhere,
Rich oil that makes the visage fair,
Our body’s life renewing.
The untamed trees are full of sap,
Dost Leb’non’s cedars nourish,
Thou plantest o’er the mountain-cap,
In winter still they flourish,
Therein the birds all build their nest,
The storks as well
In tree-tops dwell,
And fly to feed their offspring best.

5 On hills the goats are sought of men,
In rocks the coneys have their den,
Yea, in the hole they burrow;
The moon directs the yearly round,
The sun steers wisely to her ground,
And sets until the morrow;
The forest-beasts creep forth at night
When men are all retiring;
The youthful lion seeks his prey,
His meat from God desiring;
At morning-tide the sun ascends,
And hastily
They homeward flee
And lay them down within their dens.

6 Then riseth man and goeth forth
To work and labor in the earth,
Until the sunset gloweth.
Thy works, Lord, are admirable,
Earth with Thy good and strength is full
All by thy wisdom goeth.
The tameless sea is great and wide,
Where mighty ships go striding,
Things small and great teem in its tide,
There deep the whale is hiding,
Thou madest them, and so they play
In countless swarms
Of varied forms,
Nor take their rest by night or day.

7 On Thee they wait by sea and land,
That Thou may’st ope Thy gen’rous hand
In season due them feeding;
From Thee all have their nourishment,
Thou blessest them, they are content
With Thy most kind proceeding.
When Thou Thy face dost hidden make,
They heart is filled with yearning;
When Thou their breath away dost take,
They die, to dust returning.
Thou givest breath to young and old,
So that with life
All things are rife,
Thus making new earth’s visage old.

8 Thy glory e’er endures on all,
Thou in Thy works art pleased withal,
The earth doth quake before Thee
Thou touchest but the mountain soft
And smoke and clouds
All that doth live Thee feareth.
Therefore to Thee with thankful song
I’ll sing, O Lord, forever,
I’ll sing to Thee my whole life long,
For all Thy gifts of favor.
My speech of Him shall pleasing be,
My heart is glad,
With joy is clad,
My mouth in Him sings joyfully.

9 Oh, let the Lord His vengeance wreak,
And sinners’ final sentence speak,
All wicked souls consuming,
To put an end forevermore,
To all who would His will deplore,
Them to destruction dooming!
His name the saints wiht confidence
Exalt above all heaven,
For all their days with diligence,
To whom His Word was given,
And, speaking their Amen and Yea,
In good or ill
Rejoicing still,
Glad Hallelujahs sing alway.

Translation © 2024 Matthew Carver.

GERMAN
Ich lob den Herrn zu aller frist,
Weil er so groß und herrlich ist,
Geschmuckt, prechtig und schone,
Der liechte himel ist sein kleydt,
Gleichwie ein teppich außgespreyt,
Gwaltig in seinem throne,
Er welbts mit wasser uber uns,
Daß in den wolcken schweben,
Durch sein verborgen Göttlich kunst,
Leßt er die winde wehben,
Sein Engel faren wie der windt,
Wie flamm und fewr,
So ungehewr,
Vor menschen augen gar verschwindt.

2 Das Erdtrich hat Er fest gegründt,
Daß wol immer und Ewig stünd,
Mit seinen tieffen gr¨¨nden,
Das wasser ist darüber gspreyt,
Hats gar bedeckt wie mit eim kleydt,
Daß nicht ist wol zu finden.
Ubr alle berg das wasser steht,
In wolcken schon und helle.
Ja, wann dein blix und donner geht,
So fehrts dahin gar schnelle.
Die hohen berg mit grosser last,
Das breyte feld
Ist schon bestelt,
Wie dus Gott selb gegründet hast.

3 Dem wasser hast ein zil gesteckt,
Daß nicht das Erdtrich gar bedeckt,
Leßst schöne brunnen quellen,
Der strom zwischen den bergen fleußt,
Ein jerlichs thier desselben gneußt,
Seinn durst damit zu stillen.
Dabei sitzen der vögel schar,
Und singen auff den zweigen,
Die berg seind feucht von oben her,
Daß sich die frücht erzeygen.
Das han wir alls Herr gott von dir,
Da wirt es naß
Und wechßt das graß,
Damit erfrewest alle thier.

4 Da wechßt die Saat zur menschen not,
Und auß der Erden bringst das brot,
Der wein das hertz erfrewet,
Das brot sterckt uns gar manigfalt,
Das feyßte Oel gibt schön gestalt,
Das leben gar vernewet.
Die wilden bäume stehn im safft,
Die Cedern auff Libanon
Gibst in das wachsen und die Krafft,
Daß im winter grünen schon,
Daselb findt man der vögel gnist.
Der Reyger nach
Den Tannen hoch
Fleugt, daß Er da sein jungen frist.

5 Die Gemsen man auff felsen sucht,
Die Caninchen han ir zuflucht
Tieff in den holen bergen,
Bein Monden hat das jar seinn kreyß,
Irn Nidergang die Sonne weyß,
Des nachts thuts sich verbergen.
Daß in der still und finstern nacht,
All wilde thier sich regen.
Der junge Lew dem raub nachtracht,
Gein speise bringt zu wegen.
Wann die Sonn auffgeht morgens frü,
Heben sie sich
Gar schnelliglich,
Lauffen nach iren löchern zu.

6 So geht der mensch, und ist bereyt
Zum ackerwerck an sein arbeyt,
Biß an den abendt spate,
HERR, wie trefflich sind deine werck,
Die welt ist vol deinr güt und sterck,
Geht alls nach deinem Rathe,
Groß und weit ist das wilde Meer,
Da gehn die grossen schiffe,
Da wimmeln kleyn und grosse thier,
Die walfisch in der tieffe,
Die du selbst all gemachet hast,
Der vische vil,
Treiben ir spil,
Sie han beyd tag und nacht keyn rast.

7 Auff dich wartens HERR allesand,
Daß du auff thust dein milte handt,
Und sie mit güte speisest,
Von dir alls seine narung hat,
Wann du segnest, so werdens sat,
Dein miltigkeyt beweisest,
Wann du dein angsicht kerst von in,
So müssen sie erschrecken,
Wann du irn athem nimmest hin,
Bleibens im todt bestecken,
Du gibst den athem jung und alt,
Daß alles leb,
Sich reg und web,
Vernewst damit der erden gstalt.

8 Dein Ehr ist Ewig und ob alln,
Hast an deinn wercken wolgefalln,
Vor dir die Erde bebet,
Wann du die berge rürest an,
Ein rawch und neble geht davon,
Sich förcht alls was da lebet,
Drumb sag ich dir O HERRE danck,
Und wil dich Ewig loben,
Ich wil singen mein leben lang,
Für solche theure gaben,
Mein red muß im gefallen wol,
Mein hertz in freud
Sich gantz vernewt,
Mein mund ist seines lobes vol.

9 Der HERR schaff raach allhie auff erd,
Daß der Sünder ein ende werd,
Die Gottlosen verstöret,
Daß bald müß werden hingericht,
Wer Gottes willen widerficht,
Sein wort nicht gerne höret,
Die gleubigen auff alle weiß
Seinn Namen hoch erheben
Ir leben lang mit allem fleiß,
Der in sein wort hat geben.
Sagen Amen, und eitel ja,
In lieb und leyd,
Mit höchster freud
Frölich singen Haleluia.

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