25 August 2015

Dies ist die Summa der Gebot

Here I offer my translation of Laurentius Laurenti’s second hymn for Trinity XIII, from his Evangelia melodica (1700). The melody is “Was kann uns kommen an für Not,” i.e., “Es ist gewisslich an der Zeit.”



THIS IS the sum of all the Law,
Which God the Lord has spoken
(And always should be held in awe
Nor once transgressed or broken):
To love thy God with all thy heart
Without deceit or guiling art—
As in His cov’nant written.

2 Now ponder this, O child of men:
How far thou hast departed
From such a love through all thy sin,
God’s image, too, discarded;
Yet God requires from all mankind
True, perfect love in heart and mind,
According to His justice.

3 “Thou shalt,” God says, “with all thy pow’rs
So hold Me in affection
That faultless love within thee flow’rs
And springs in word and action”—
Yea, thou must never know or sense
Within thy heart the least offense
Or lust against God’s bidding.

4 Yet where may such a heart be found
Since Adam’s fall inglorious?
Love’s spotless candle, once renowned,
Lies snuffed by sins notorious,
And now man loves himself alone
By worldly lusts is tossed and blown,
And so is cursed completely.

5 “Accurst be ev’ry man who fails
To keep these statutes wholly”—
Thus God His judgment stern unveils
Against the fruit of folly—
The net of sin, which has us caught
Through selfish will and Satan’s plot—
As must be much regretted!

6 Now God’s dear Son the world has freed,
And from the curse has torn us,
Redeeming us from judgment dread,
Of which God here would warn us.
He has for us the Law fulfilled,
And all the Father’s anger stilled,
By His obedient suff’ring.

7 Yet still the Lord asks of us all,
From Adam’s seed descended,
As sinners, at His feet to fall,
Confess that we’ve offended,
And turn in faith while here, that so
Our hearts with perfect love may flow
Tow’rd God and ev’ry person.

8 All who are born of God above,
By th’ Holy Ghost directed,
In life must manifest His love;
’Twas therefore God elected
To send His Son, and so restore
The image lost which Adam bore
And which we all were lacking.

9 Now He a pattern gives to man,
To love’s great praise and glory,
That, like the good Samaritan
Described in Jesus’ story,
Thy love might be to those expressed
Who by the murd’rer are distressed
And they not be left helpless.

10 Though priest and Levite pass them by
Do thou not in like fashion;
But when they step aside, draw nigh
With love and true compassion;
The state of faith is recognized
When thou a helping hand suppli’st
To serve thy needy neighbor.

11 The priest and Levite’s faith is dead,
No loving hand it reaches;
The good Samaritan brings aid
And keeps what Jesus teaches—
His good command that bids us love.
So may my heart love’s duty prove
With all that is within me!

12 My God, since faith is failing now
And love has all but perished,
With both of these my heart endow,
By Christ, Thy Son most cherished,
And by His holy blood and death;
And let me keep Thy law in faith
Until my blessed ending!

Translation © 2015 Matthew Carver

GERMAN

1 Dies ist die Summa der Gebot
und göttlicher Gesetze,
wie dies gebeut Gott Zebaoth,
daß man sie nicht verletze,
Gott lieben recht aus Herzensgrund,
von ganzem Herzen nach dem Bund,
den Gott mit uns gemachet.

2 Bedenke dies, o Menschenkind,
wie weit du abgewichen
von dieser Liebe durch die Sünd,
darin dies Bild verblichen,
doch fordert Gott nach seinem Recht,
die Lieb vom menschlichen Geschlecht
in vollenkommnem Grade.

3 Du sollt, spricht Gott, so lieben mich
nach allen deinen Kräften,
daß nichts als Lieb im Herzen sich
in Worten und Geschäften
soll äußern, ja nicht eine Lust
soll dir im Herzen sein bewußt,
die wieder Gott sich rege.

4 Allein, wo ist ein solches Herz
nach Adams Fall zu finden?
Es ist die reine Liebeskerz
verloschen durch die Sünden,
daß nun der Mensch sich selber liebt,
und sich der Lust der Welt ergiebt,
drum ist er ganz verfluchet.

5 Verflucht sei jeder, der nicht hält
die Worte des Gesetzes;
dies ist, wie Gott das Urteil fällt,
die Frucht des Sündennetzes,
darinn der Mensch gefallen ist
durch Eigenwill und Satans List;
dies ist wohl zu bedauren.

6 Nun aus dem Fluch hat Gottes Sohn
gerissen und befreiet
die ganze Welt, und sie davon
erlöst, was Gott hier dräuet;
er hat das Recht für uns erfüllt
und seines Vaters Zorn gestillt,
gehorsam durch sein Leiden.

7 Doch aber fordert er von dir
und allen Adams kindern
Bekehrung und die Buß allhier,
samt Glauben, von den Sündern;
daraus die LIebe sich ergießt,
daß nichts als Lieb in Herzen fließt
zu Gott und allen Menschen.

8 Es muß die Liebe zeigen sich
in allen, die geboren
aus Gott im Leben kräftiglich,
denn dazu ist erkoren
des Höchsten Sohn, daß er aufricht
das Bild, das dir und mir gebricht
und allen Menschenkindern.

9 Drum legt er dir ein Beispiel für,
die Liebe anzupreisen,
daß, wie der Samariter hier,
du mögst die Lieb erweisen
am Nächsten, der gefallen ist
ins Elend durch der Mörderlist,
daß er nicht hilflos bleibe.

10 Geht Priester und Levit vorbei,
so tu du nicht desgleichen,
besondern zeige deine Treu
und Liebe, wenn sie weichen;
es wird des Glaubens Art erkannt,
wenn du erweist hilfreiche Hand
an deinem armen Nächsten.

11 Es ist der Glaub ohn Liebe tot
bei Priestern und Leviten,
der Samariter hilft in Not
und folget dem Gebieten,
das Jesus von der Lieb ausspricht,
drum folg ihm in der Liebespflicht
mein Herz nach allen Kräften.

12 Mein Gott, ist Glaub und Liebe gleich
zu dieser Zeit erstorben,
so mach an beiden Stücken reich
mein Herz, weil mirs erworben
durch deines Sohnes Blut und Tod
und laß mich halten dein Gebot
bis an mein seligs Ende.

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