03 November 2015

Wie stellet doch der Schlangen List

Here is my translation of the hymn “Wie stellet doch der Schlangen List” (Laurentii, 1700) based on the Gospel for Trinity XXIII. The melody appointed is “Wo Gott der Herr nicht bei uns hält.”


HOW sly the serpent’s craft, that seeks
The simple soul to capture!
How charming are the words it speaks,
Its deeds—how they enrapture!
When it desires a prize for hell,
It waits in silence, pond’ring well
How it may strike the godly.

2 Such is the serpent’s winding way,
That with its coils embraces;
Whose heart unguarded stands today
A fall tomorrow faces;
The serpent’s cunning closely hears
What speech from simple men appears,
That it may them entangle.

3 The Pharisaic mind indeed
Is neither dead nor distant;
Today, when men the Scriptures read,
Their servants come, persistent;
Not far are Herod’s foxes then
When godliness is preached to men,
But they rush in, disputing.

4 The very truth they well may own,
And say, Thou teachest rightly
The Way that leads to heav’n alone;—
Esteeming it not lightly;
Yet he whom God the Lord shall move,
These Herod’s servants to reprove,
Is soon as dubious slandered.

5 If they can catch one word, they cry,
Oh, heretic! Offender!
And so to stop the truth they try
With fair façade and splendor;
Alone the Spirit’s thund’rous Word
Shall stand and never be deterred
And bring such foes to ruin.

6 Ye souls which love the truth sincere
and godly conversation,
Strong in the Spirit be, nor fear:
Yours is in strife salvation;
If Christ Himself has suffered so,
Fret not that it should o’er you go,
God will the truth keep safely.

7 Ask they the reason for your faith,
The doctrine true and living,
Bear witness, even unto death,
To God the glory giving;
God will be with you mightily
And will Himself the truth set free,
However Satan rages.

8 Lord Jesus, grant the Spirit’s pow’r,
In these last times, inciting
Thy Word to bear much fruit, and flow’r;
Thy teachers aid in fighting,
Who Joseph’s sad affliction feel,  * (Amos 6:6)
And therefore labor with all zeal
In building up Thy Zion.

Translation © 2015 Matthew Carver.

GERMAN

1 Wie stellet doch der Schlangen List
der Einfalt nach auf Erden,
was macht  sie doch zu aller Frist
für schmeichelnde Gebärden?
Wenn sie die Frommen fangen will,
so legt sies über in der Still,
wie sie es mög angreifen.

2 Dies ist der krummen Schlangen-Art,
die sich kann schmiegen biegen,
hat man das Hertze nicht verwahrt,
so kann sie bald betriegen,
weil sie die Worte nimmt in Acht,
und was die Einfalt vorgebracht,
daß sie sie möge fangen.

3 Es ist der Pharisäer Sinn,
sogar nicht abgeleget,
man schickt wohl heut auch Diener hin,
wo man die Schrift erwäget,
Herodes Füchse sind nicht weit,
wo man spricht von Gottseligkeit,
und suchens auszutragen.

4 Erkennet man die Wahrheit gleich,
daß man den Weg recht lehret,
der richtig führt zu Gottes Reich,
so wird es angehöret,
allein wer in des Herren Kraft,
Herodes Diener schildt und strafft,
denn macht man bald verdächtig.

5 Kann man ein Wörtchen fangen auf,
so muß er Ketzer heißen,
und so hemmt man des Wortes Lauf,
mit heilgem Schein und Gleißen,
allein des Geistes Donner-Wort
wird doch sein kräftig hie und dort,
und solche Feinde schlagen.

6 Ihr Seelen, die ihr Wahrheiet liebt,
und ein Gottseligs Wesen,
seid stark im Geist und unbetrübt,
ihr sollt dem Herren selbst geschehn,
so laßt es über euch ergehn,
Gott wird die Wahrheit schützen.

7 Fragt man euch nach des Glaubens-Grund,
und nach der Wahrheit-Lehre;
so zeugt davon mit Herz und Mund,
und gebet Gott die Ehre,
Gott wird euch kräftig stehen bei
und selbst die Wahrheit machen frei,
dem Satan selbst zum Trutze.
 
8 Herr Jesu gib des Geistes Kraft,
in diesen letzten Zeiten,
daß dein Wort Frucht und Nutzen schafft,
und hilf die Lehrer streiten,
die Josephs Schaden sehen ein,
und darum nur bemühet,
dein Zion aufzubauen.

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