LORD, Thy little flock is sighing
’Neath the Antichrist’s great might,
Who by cunning arts is trying
To conceal Thy Word from sight,
Which in these last days, forth flying,
Threatens his destruction quite.
2 For Thine advent we are yearning,
Lord, why dost Thou tarry long?
Wilt Thou not be soon returning
To release us from his wrong?
What wild beasts, art Thou discerning
Mightily comprise his throng!
3 He by haughty passions prodded,
Sends Thy servants to the flame,
Bids his works by all be lauded,
Cloaks his deeds in fairest name,
Yea, as right is he applauded
When God’s honor he would claim.
4 His own passions he doth cherish,
Yea, o’er God gives them more praise,
Makes indulgences to flourish,
Sets at naught the Maker’s grace,
And God’s Word, which souls doth nourish,
He blasphemes in countless ways.
5 He o’erflows with curse and scolding,
When a man his will disdains,
Not regarding nor beholding
If it honors or profanes,
Sin and shame as nothing holding,
Yea, e’en God he keeps in chains.
6 He above, all others under,
So he boasteth as a god,
Heeds not, Lord, Thy works of wonder,
Nor Thy might, nor vengeful rod;
Freely says, “Tear them asunder!
My opponents pay in blood!”
7 “There is none that may defy me,
God is mine, one heart we share:
Would some person seek to try me,
My great scholars soon are there!
Caesar will his sword supply me,
And defend St. Peter’s Chair!”
8 Such a man has earth seen never
Who did ban and curse as he;
Whose vast greed, through sly endeavor,
Brings all men to poverty;
While his tongue oppresses ever
Consciences that else were free.
9 He the teacher’s title carries—
Death, the art he’s mastered most:
Blows against his Church he parries
With his Ban and battle-host;
Those who question him, he buries:
Pow’r upholds his throne and boast.
10 Those who do what he’s forbidden,
Lionlike he seeks with care,
Lest some soul from him be hidden
That would dare his reach impair;
Soon that man is overridden,
And made captive in his snare.
11 So the poor man is restrainèd
By the papal ban and blast,
Or the prince’s sword ordainèd,
Burning stake, or bondage fast—
By no arts can grace be gainèd,
Then is favor’s moment past.
12 “Let us still our war be waging,”
Says hell’s vicar boastfully,
“God is with us in our raging,
Shields us from calamity;
All in which we are engaging
Shall succeed most happily.”
13 Lord, arise! Our hearts are longing,
That we may Thy judgment see!
Break his boasting, cease his wronging,
Reigning, speaking blasphemy:
“All the world, to me be thronging!
Even God resists not me.”
14 Lord, what vile abominations!
Strike and slay him with Thy sword,
Who withstands the strength of nations;
He deserves no less, O Lord!
Still Thy flock awaits with patience,
Till hellfire is his reward.
15 Now, e’en as his grasp is failing,
He puts out his largest horn,
Which he holds as most availing,
Half-spurred, on his horse is borne,
Yet his pow’r no wise curtailing:
To him still what pow’r is sworn!
16 Praise the Lord! The time’s fulfillèd,
God Himself will shepherd be!
Now ye papists shall be stillèd,
Who seduced men wickedly;
God has heard our pray’r, and willèd
That ye shall His sentence see.
17 Pope, thy pride will leave thee broken,
God will hear our plaintive cry,
Soon shall end what thou hast spoken
On all lands beneath the sky;
We see clearly ev’ry token;
This no Christian can deny.
18 God, most worthy and most glorious!
All my senses Thee extol;
When I leave this life laborious,
Keep me, Lord, in body_and soul,
Till I dwell with Thee, victorious,
Where eternal ages roll.
Translation © 2018 Matthew Carver.
GERMAN
1. Dein armer Hauf, Herr, tut klagen
großen Zwang vom Widerchrist,
der sein Bosheit hat verschlagen
wohl unter dem Wort mit List,
welchs in diesen letzten Tagen
seins Greuels Verstörung ist.
2 Dein Zukunft wir hoch begehren,
ach, wo bleibst du, Herr, so long?
Willt du uns denn nicht gewehren
und abwenden unsern Drang?
Sieh doch, wie als Wolf und Bären
die gewalt’g Rott an ihm hang.
3 Wenn er Hohmut treibt mit Toben,
brennen muß dein armer Knecht,
seinen Anschlag muß man loben,
was er tut, ist alles shclecht;
das heißt gut, so diesem Buben
muß weichen dein Göttlich Recht.
4 Seins Herzenschrein er fast preiset
über Gott mit voller Gwalt,
uns sein Gnad und Ablaß weiset,
daß dein Gnad hat kein Gestalt;
Gotts Wort, das die Seelen speiset,
verlästert er manichfalt.
5 Aus geußt er Fluchen und Schelten,
wo er fühlet Widerstand,
Acht nicht und gedenket selten,
ob da sei Ehr oder Schand;
Sünd und Schand muß hie nicht gelten,
er faßt auch Gott in sein Band.
6 Hoch will er sein und besonder,
da ist eitel Übermut,
dein Recht, Herr, und deine Wunder
sieht er nicht, noch deine Rut;
Er spricht frei, “Der muß erunder,
wer mich haßt, es kost sein Blut!”
7 “Niemand ist der mich absetzet,
Gott is mein und ich sein Buhl;
So mich jemand hie verletzet,
weck ich auf mein hohe Schul,
bald sein Schwert der Kaiser wetzet,
beschirmet Sankt Peters Stuhl.”
8 Auf Erden kein Mensch erhöret
ist, der also bann’ und schelt’,
sein Geiz durch Betrug betöret
die Menschen all um ihr Geld,
ach und weh! sein Zung zustöret
gut Gwissen in aller Welt.
9 Er will als ein Lehrer sitzen,
Würgen ist sein größte Witz,
seinen Kirchhof muß beschützen
Bannes Kraft und Heeres Spitz,
Wer ihn straft, den tut er schmitzen,
ohn Gwalt sein Stuhl hat kein Stutz.
10 Darum sieht er auf mit Sorgen
als ein Löw in seiner Hühl,
Daß ihm keiner bleib verborgen
der ihm setzen will ein Ziel;
wer solchs tut, der muß erworgen,
ihn bringt sein Netz in das Spiel.
11 Also muß der Arm verderben
durch des Bapstes Bann und Blitz,
von dem Schwert muß er do sterben,
Gefängnis, Leiden und Hitz,
gar kein Gnad mag er erwerben,
da hilft kein Kunst oder Witz.
12 “Laßt uns fechten, laß uns streiten,”
spricht der Widerchristlich Hirt,
“Hie ist Gott auf unser Seiten,
kein Unglück uns immer rührt,
unser Sach zu allen Zeiten
mit Freuden wird ausgeführt.”
13 Herr, steh auf! Uns tut verlangen,
laß herbrechen dein Gericht!
daß zubrochen werd das Prangen,
das mit Lästern hirscht und spricht,
“All Welt muß wohl an mir hangen,
Gott selbst mir nicht widerficht.”
14 Es muß den Greuel erstechen
und ertöten, Herr, dein Schwert;
Menschen Hand mag ihn nicht brechen,
er ist kleiner Straf nicht wert,
ewig Pein die muß solchs rechen,
denn wird der arm Hauf gewährt.
15 Es ist seiner Gwalt abbrochen
itzund schon das größte Horn,
noch mit einem tut er pochen,
den Hengst reit mit einem Sporn,
hat die Welt an sich geflochten,
die Gwalt ist ihm noch geschworn.
16 Lob sei Gott, die Zeit ist kommen,
er will selber sein der Hirt!
Ihr Papisten mußt erstummen,
die ihr habt die Welt verführt:
Gott hat unser Bitt vernommen,
sein Urteil euch scheiden wird.
17 Eur Stolz, der macht euch zu Schanden,
Gott wird hören unser Klag,
Bald auf Erden in den Landen
wird sich enden all Vortrag,
alle Zeichen sind vorhanden,
kein Christen das leugnen mag
18 Gott, mit allen meinen Sinnen,
ich dein Lob und Ehr hier treib.
So ich scheiden soll von hinnen,
bewahr mir, Herr, Seel und Leib,
daß ich mög den Sieg gewinnen
und ewiglich bei dir bleib.
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