11 November 2009

An Wasserflüßen Babylon*

Here is my supplement to Mr. Drinker's translation of “An Wasserflüßen Babylon” (W. Dachstein, 1525), a hymnic version of the 137th psalm. Coverdale translated it, but his product lacks the particular nuances of the understanding found in the bible as translated by Luther. Ludecus (1589) appoints this hymn for Septuagesima and Trinity X. The proper tune of the same name is familiar as the one now used for “Ein Lämmlein geht und trägt die Schuld.”


BESIDE the streams of Babylon
Our weary vigil keeping
When we remember Zion yon,
We never cease from weeping.
We hang our harps, in our despair,
Upon the weeping willows there
And mourn our degradation.
All we hold dear our foes defame
And we must suffer slur and shame
In daily tribulation.

2. There they who took us cruèlly,
And carried us to prison,
Required of us a melody,
With words of pure derision,
Demanding in our sad estate
A song of gladness to relate:
“Oh, let us hear thee render
Some merry tune. Some anthem sweet
Of Zion’s poetry repeat,
With echoes glad and tender.

3. “How can we thus, as captives long
Beset by griefs and dangers,
Sing to the Lord His rightful song
In lands where we are strangers?”
Should I forget thee, Salem mine,
May my Right Hand, my Lord divine,
Forget me, too, forever,
And should I bear thee not in mind,
May tongue to palette firmly bind,
And break its silence never.

4. Yea, if I not, Jerusalem,
Above all joys adore thee,
As I begin thy joyful hymn
And sing it ever for thee.
Remember Edom’s children, Lord
When Salem fell beneath their sword
And wicked exclamation:
“Oh raze it, raze it, let it die,
Until its walls in ruins lie,
And shatter its foundation!”

5. Foul daughter thou of Babylon,
In wreck and devastation;
What blessings shall attend the one,
Who gives thee compensation
For all thy pride and villainy,
And meteth also unto thee,
As thou thyself hast meted!
Blest he who takes thine infant stock
And dasheth it against the rock,
Till thy name is depleted.

Translation st. 1, Henry S. Drinker, 1941.
Translation sts. 2–5 © Matthew Carver, 2009.

GERMAN
1. An Wasserflüßen Babylon
da saßen wir mit Schmerzen:
als wir gedachten an Zion,
da weinten wir von Herzen;
wir hängten auf mit schweren Muth
die Harfen und die Orgeln gut
an ihre Bäum der Weiden,
die drinnen sind in ihrem Land;
da mußten wir viel Schmach und Schand
täglich von ihnen leiden.

2. Die uns gefangen hielten lang
so hart an selben Orten,
begehrten von uns ein Gesang
mit gar spöttlichen Worten,
und suchten in der Traurigkeit
ein fröhlich Gsang in unserm Leid:
Ach lieber, thut uns singen
ein Lobgesang ein Liedlein schon
von den Gedichten aus Zion
das fröhlich thut erklingen!

3. Wie sollen wir in solchem Zwang
und Elend, itzt vorhanden,
dem Herren singen sein Gesang,
sogar in fremden Landen?
Jerusalem, vergeß ich dein,
so wolle Gott der Rechten mein
vergessen in meim Leben:
wenn ich nicht dein Leib eingedenk,
mein Zung sich oben angehenk
und bleib am Rachen kleben!

4. Ja, wenn ich nicht mit ganzem Fleiß,
Jerusalem, dich ehre,
im Anfang meiner Freuden Preis, (Im Anfang deiner…)
von itzt und immermehre!
Gedenk der Kinder Edom sehr
am Tag Jerusalem, o Herr,
die in ihr Bosheit sprechen:
Reiß ab, reiß ab zu aller Stund,
vertilg sie gar bis auf den Grund,
den Boden wolln wir brechen.

5. Du schnöde Tochter Babylon,
zerbrochen und zerstöret!
Wohl dem, der dir wird gebn den Lohn
und dir das wiederkehret,
dein Übermuth und Schalkheit groß,
und mißt dir auch mit solcher Maß,
wie du uns hast gemessen!
Wohl dem, der deine Kinder klein
erfaßt und schlägt sie an den Stein,
damit dein werd vergessen!

2 comments:

Amberg said...

Könnten wir heute jemals sowas singen? Trotzdem ist es unglaublich herzgreifend. Ich bedanke mich bei dir ganz herzlich für die ausgezeichnete Übersetzung.

Jerusalem, vergeß ich dein,
so wolle Gott der Rechten mein
vergessen in meim Leben:
wenn ich nicht dein Leib eingedenk,
mein Zung sich oben angehenk
und bleib am Rachen kleben!

Da findet man den Zweck zum singen: für die Kirche. Wenn wir singen außerhalb der Betrachtung der Kirche und ihrer wahren Feinde, dann singen wir irdische Lieder, die Babylon singen hören will. Lass die Schlampe ihre zeitliche Lieder zitieren. Wir singen dem Herrn wenn wir uns lehren und vermahnen.

Danke schön, noch mal, Bruder.

Dein,
Mark

Walter said...

For catching the seriousness of this song of exile, especially beautiful during the penetential days of Septuagesima through Lent. Yes, Coverdale, is barely 2-dimensional compared your solemn lyric. Thanks, Walter